Positive Fantasien und Selbstüberschätzung bei ADHS-Kindern

Zusammenfassung:

Kinder mit  Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und    zusätzlichen komorbiden Störungen (Störung des Sozialverhaltens und  Lernstörung) zeigten in mehreren Studien Selbstüberschätzungsphänomene in Bezug auf ihre Kompetenz im Vergleich zu Kontrollgruppen (u.a. Hoza et al.,  2004). Zusätzlich dazu weisen Kinder  mit  ADHS schlechtere schulische Leistungen als Kinder ohne diese Störung (u. a. Barkley, 1998). Die Theorie der Fantasierealisierung postuliert, dass verschiedene Stile selbstregulatorischen Zukunftsdenkens zu  unterschiedlicher Zielbindung führen. Zukunftsdenkstile, die auf mentaler Kontrastierung positiver Fantasien mit gegenwärtiger  Realität  basieren, führen  zu erwartungsabhängigem Engagement in Richtung Zielrealisierung. Zukunftsdenkstile hingegen, welche das Schwelgen in einer positiven Zukunft oder Grübeln über negative reale Aspekte beinhalten, führen zu erwartungsunabhängiger Zielbindung (Oettingen, 1996, 1999). Ziel der vorliegenden Untersuchung war eine Replikation der Selbstüberschätzungsphänomene bei Kindern mit ADHS und zusätzlichen  komorbiden  Störungen  (Aggression, schlechte akademische Leistungen). Ebenfalls sollte untersucht werden, ob Kinder mit ADHS eher einen schwelgenden Zukunftsdenkstil aufweisen als Kinder ohne ADHS. Dieser könnte zu den schlechteren Noten von ADHS-Kindern beitragen.

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