Stressinduzierte Herabsetzung der Aufmerksamkeit

Zusammenfassung.

Theoretischer Hintergrund: Modelle zur Aufrechterhaltung des ADHS-Syndroms postulieren, dass die allgemeine Aufmerksamkeitsleistung und damit auch die Selbstaufmerksamkeit durch Stress vermindert werden kann.

Fragestellung: In der Studie wurde geprüft, ob sich dieser Effekt bereits bei Personen aus der gesunden Bevölkerung zeigt, dieeinen hohen Ausprägungsgrad an ADHS-ähnlicher Symptomatik aufweisen.

Methode: 84 Männer mit einem mittleren Altervon 23 Jahren wurden getestet. Die Stressinduktion erfolgte durch mentale Arithmetik aus dem Trier Sozial Stress-Test. Die Aufmerksamkeitsleistung wurde mit dem Frankfurter Aufmerksamkeitsinventar gemessen. Die Gruppierung der Probanden erfolgte durch Median-Split aufgrund der Selbstbeurteilungsskala aus den Homburger ADHS-Skalen für Erwachsene in solche mit hoher bzw. niedriger ADHS-Tendenz.

Ergebnisse: Bezüglich der Aufmerksamkeitsleistung zeigte sich der erwarteteInteraktionseffekt (Gruppierung × Bedingung) mit schlechterer Leistung nach Stress nur für Personen mit hoher ADHS-Tendenz (p < .002).

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten auf den Nutzen der  Einbeziehung spezifischer stressbezogener Bausteine in Behandlungsprogramme für ADHS-Patienten hin.

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