Vergleich von Symptomen der ADHS bei politoxikomanen Patienten in Suchtbehandlung und gesunden Kontrollprobanden

Zusammenfassung:

Mit der vorliegenden Arbeit wird der Versuch unternommen, über einen Vergleich von Symptomen des Hyperkinetischen Syndroms (HKS) bei politoxikomanen Suchtpatienten und gesunden Kontrollprobanden, neue Erkenntnisse zur Rolle des HKS als Prädiktor für eine spätere, Drogenabhängigkeit zu gewinnen.Staaten an einem Hyperkinetischen Syndrom erkrankt sind, was einer Prävalenz von 3 -10% aller Schulkinder entspricht und somit die meist verbreitete psychische Störung des Kindesalters im anglo-amerikanischen Raum darstellt. Auch in Deutschland ist dasHKS eines der am häufigsten diagnostizierten Erkrankungen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie (Overmeyer & Ebert 1999) und gewinnt ebenfalls als Störungsbild imErwachsenenalter zunehmend an Bedeutung. Oftmals ist ein Hyperkinetisches Syndrom dabei mit weiteren Komorbiditäten wie spezifischen Lernstörungen odersozialgestörtem Verhalten assoziiert (Steinhausen 2000b). Überdies konnte in mehreren Längsschnittstudien an hyperkinetischen Kindern gezeigtwerden, dass ein HKS überzufällig häufig mit Substanzmissbrauch und -abhängigkeiteinhergeht, und es besteht der Verdacht, dass die Störung zu einer späteren Suchterkrankung prädisponiert (Barkley 2004; Biederman 1997; Lynskey & Fergusson 1995). Khantzian (1985) postulierte in diesem Zusammenhang bei kokainabhängigen Patienten die Möglichkeit einer Selbstmedikation, wonach Personen mit hyperaktiver oder Aufmerksamkeits-Defizit-Störung gezielt Stimulanzien wie Kokain einnehmen, um ihre Symptome zu kontrollieren.

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