Zum Zusammenhang von ADHS und Alkoholdelikten im Straßenverkehr

Zusammenfassung.

Die vorliegende Studie verfolgt das Ziel, die Wahrscheinlichkeit einer hohen ADHS-Ausprägung bei Verkehrsteilnehmern, die durch Substanzmitteldelikte auffällig wurden, sowie Zusammenhänge zwischen Alkoholkonsum und ADHS-Symptomen zu bestimmen. Dazu wurden Geschlechts- und Alterseffekte mittels t-Tests und Varianzanalysen geprüft. Kategoriale Vergleiche zwischen der Normgruppe und auffälligen Verkehrsteilnehmern erfolgten mittels Kontingenzanalysen. Kovarianzanalysen wurden zur Messung des Einflusses von Alkoholkonsum auf die ADHS-Symptome berechnet. Bei der Gruppe auffälliger Verkehrsteilnehmer tritt eine signifikant höhere Ausprägung von ADHS-Symptomen auf als in der Normgruppe. Die Wahrscheinlichkeit einer problematischen Ausprägung von ADHS-Symptomen ist bei substanzmittelauffälligen Verkehrsteilnehmern bis zu 2.5-mal höher als in der Normgruppe. Mit der Höhe des Alkoholkonsums steigt die Ausprägung von ADHS-Symptomen signifikant an. Unter substanzmittelauffälligen Kraftfahrern ist mit einem erhöhten Anteil ADHS-Betroffener zu rechnen. In der Behandlung alkoholauffälliger Verkehrsteilnehmer sollte vermehrt auf ADHS geachtet werden. Schlüsselwörter: ADHS, Straßenverkehr, Kraftfahrer, Substanzmittelmissbrauch, Alkohol

Studie lesen: Zum Zusammenhang von ADHS und Alkoholdelikten im Straßenverkehr