Das AD(H)S Spektrum in den ICD10 und DSM IV

Der ICD-10 unterscheidet für das Hyperkinetische Syndrom (HKS) (F90) Störung von Aktivität und Aufmerksamkeit (F90.0) Hyperkinetische Störung mit Störung des Sozialverhaltens (F90.1) und Andere hyperkinetische Störungen (F90.8). Das Diagnostische Manual DSM-IV lässt eine differenziertere Diagnosestellung bei einer situationsübergreifenden Störung zu und unterteilt in drei ADS-Erscheinungsbilder:

ICD10 und DSM IV

Klassifizierung nach ICD-10

Der ICD-10 unterscheidet für das Hyperkinetische Syndrom (HKS) (F90):

  • Störung von Aktivität und Aufmerksamkeit (F90.0)
  • Hyperkinetische Störung mit Störung des Sozialverhaltens (F90.1)
  • Andere hyperkinetische Störungen (F90.8).

A. In Bezug auf Alter und Entwicklungsstand nachweisbare Abnormität von Aufmerksamkeit und Aktivität zu Hause. Gekennzeichnet durch mindestens drei dieser Aufmerksamkeitsschwierigkeiten:

  • Störung von Aktivität und Aufmerksamkeit (F90.0)
  • Hyperkinetische Störung mit Störung des Sozialverhaltens (F90.1)
  • Andere hyperkinetische Störungen (F90.8).

A. In Bezug auf Alter und Entwicklungsstand nachweisbare Abnormität von Aufmerksamkeit und Aktivität zu Hause. Gekennzeichnet durch mindestens drei dieser Aufmerksamkeitsschwierigkeiten:

  • Kurze Dauer spontaner Aktivitäten.
  • Mangelnde Ausdauer beim Spielen.
  • Überhäufiges Wechseln zwischen verschiedenen Aktivitäten.
  • Stark beeinträchtigte Ausdauer bei der Bewältigung von Aufgaben, die von Erwachsenen gestellt werden.
  • Ungewöhnlich hohe Ablenkbarkeit während schulischer Arbeiten wie Hausaufgaben oder Lesen.
  • Ständige motorische Unruhe (rennen, hüpfen, Füße wippen etc.).
  • Bemerkenswert ausgeprägte Zappeligkeit und Bewegungsunruhe während spontaner Beschäftigungen.
  • Bemerkenswert ausgeprägte Aktivität in Situationen, die relative Ruhe verlangen (wie z.B. Mahlzeiten, Reisen, Besuche, Gottesdienst).
  • Schwierigkeiten, sitzen zu bleiben, wenn es verlangt wird.

B. In Bezug auf Alter und Entwicklungsstand nachweisbare Abnormität von Aufmerksamkeit und Aktivität im Kindergarten oder in der Schule (falls zutreffend). Gekennzeichnet durch mindestens drei dieser Aufmerksamkeitsschwierigkeiten:

  • Außergewöhnlich geringe Ausdauer bei der Bewältigung von Aufgaben.
  • Außergewöhnlich hohe Ablenkbarkeit, d.h. häufiges Zuwenden zu externen Stimuli.
  • Überhäufiger Wechsel zwischen verschiedenen Aktivitäten, wenn mehrere zur Auswahl stehen.
  • Extrem kurze Dauer von spielerischen Beschäftigungen.
  • Beständige und exzessive motorische Unruhe (Rennen, Hüpfen, Füße wippen etc.) in Situationen, in denen freie Aktivität erlaubt ist.
  • Bemerkenswert ausgeprägte Zappeligkeit und motorische Unruhe in strukturierten Situationen.
  • Extrem viel Nebenaktivitäten bei der Erledigung von Aufgaben.
  • Fehlende Fähigkeit, auf dem Stuhl sitzenbleiben zu können, wenn es verlangt wird.

Daneben darf es sich nicht um eine tiefgreifende Entwicklungsstörung (F84), Manie (F30), Depression (F32) oder Angststörung (F41) handeln, die Symptomatik sollten vor dem 6. Lebensjahr beginnen und mindestens 6 Monate andauern und der IQ muss einen Wert von 50 überschreiten.

DSM-IV

Das Diagnostische Manual DSM-IV lässt eine differenziertere Diagnosestellung bei einer situationsübergreifenden Störung zu und unterteilt in drei ADS-Erscheinungsbilder:

  • ADS, kombinierter Typ (häufigste Erscheinungsform mit allen drei Kernsymptomen) (314.01)
  • ADS, vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typ (primär Hyperaktivität und Impulsivität, geringe Aufmerksamkeitsstörung) (314.01)
  • ADS, vorwiegend unaufmerksamer Typ (primär Aufmerksamkeitsstörung, geringe Hyperaktivität und Impulsivität) (314.00)

Unaufmerksamkeit

Sechs (oder mehr) der folgenden Symptome von Unaufmerksamkeit sind während der letzten sechs Monate in einem mit dem Entwicklungsstand des Kindes nicht zu vereinbarenden und unangemessen Ausmaß vorhanden gewesen:

  • beachtet häufig Einzelheiten nicht oder macht Flüchtigkeitsfehler bei den Schularbeiten, bei der Arbeit oder bei anderen Tätigkeiten
  • hat oft Schwierigkeiten, längere Zeit die Aufmerksamkeit bei Aufgaben oder beim Spielen aufrechtzuerhalten
  • scheint häufig nicht zuzuhören, wenn andere ihn/sie ansprechen
  • führt häufig Anweisungen anderer nicht vollständig durch und kann Schularbeiten, andere Arbeiten oder Pflichten am Arbeitsplatz nicht zu Ende bringen (nicht aufgrund oppositionellen Verhaltens oder Verständigungsschwierigkeiten)
  • hat häufig Schwierigkeiten, Aufgaben und Aktivitäten zu organisieren
  • vermeidet häufig oder hat eine Abneigung gegen oder beschäftigt sich häufig nur widerwillig mit Aufgaben, die länger dauernde geistige Anstrengungen erfordern (wie Mitarbeit im Unterricht oder Hausaufgaben)
  • verliert häufig Gegenstände, die für Aufgaben oder Aktivitäten benötigt werden (z.B. Spielsachen, Hausaufgabenhefte, Stifte, Bücher oder Werkzeug)
  • lässt sich oft durch äußere Reize leicht ablenken
  • ist bei Alltagstätigkeiten häufig vergesslich

Hyperaktivität und Impulsivität

Sechs (oder mehr) der folgenden Symptome der Hyperaktivität und Impulsivität sind während der letzten sechs Monate beständig in einem mit dem Entwicklungsstand des Kindes nicht zu vereinbarenden und unangemessenen Ausmaß vorhanden gewesen:

Hyperaktivität

  • zappelt häufig mit Händen oder Füssen oder rutscht auf dem Stuhl herum
  • steht in der Klasse oder in Situationen, in denen Sitzen bleiben erwartet wird, häufig auf
  • läuft herum oder klettert exzessiv in Situationen, in denen dies unpassend ist (bei Jugendlichen oder Erwachsenen kann dies auf ein subjektives Unruhegefühl beschränkt bleiben)
  • hat häufig Schwierigkeiten, ruhig zu spielen oder sich mit Freizeitaktivitäten ruhig zu beschäftigen
  • ist häufig "auf Achse" oder handelt oftmals, als wäre er/sie "getrieben"
  • redet häufig übermässig viel

Impulsivität

  • platzt häufig mit Antworten heraus, bevor die Frage zu Ende gestellt ist
  • kann nur schwer warten, bis er/sie an der Reihe ist
  • unterbricht und stört andere häufig (platzt z.B. in Gespräche oder Spiele anderer hinein)

Für eine Diagnose ist es wichtig, dass einige Symptome vor dem 7. Lebensjahr und in zwei oder mehr Bezugssystemen (z.B. Schule, Arbeitsplatz oder Zuhause) auftreten, sowie eine Beeinträchtigung im sozialen, Lernleistungs- oder beruflichen Bereich mit sich führen und nicht durch ein anderes psychisches Störungsbild besser erklärbar ist.

(Quelle Wikipedia)

Weiterführende Informationen:

  • Das ADHS Spektrum in den ICD10 und DSM IV > Sie befinden sich hier!

 

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