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ADHS und Diagnoseerfahrungen
ADHS und Diagnoseerfahrungen
An dieser Stelle möchte ich Ihnen unbedingt noch unterschiedliche Erfahrungsberichte vorstellen, von menschen die sehr spät von ihrer AD(H)S erfahren haben, für viele Menschen ist die Diagnose soetwas wie ein Erwachen, eine Erklärtung für viele Dinge die im Leben stattgefunden haben, es macht Mut und hilft eventuell eine völlige Umstruktierung zu einem Lebenswerten Leben.
ich weiß noch sehr genau wie es bei mir war... eine sehr gute freundin brachte mich 2003 auf den gedanken das ich eventuell adhs haben könnte, sie nannte mich immer ihr verkanntes genie und wunderte sich, dass ich teilweise die kleinsten sachen im leben nicht geregelt bekommen habe. ich habe mich dann über das internet über adhs erkundigt und hatte das gefühl eines erwachen, ich erinnere mich sehr genau daran, ich konnte bestimmt 2 nächte nicht richtig schlafen. ich ging damals zu einem mir empfohlenen arzt und wollte mich testen lassen. als ich in das büro des ärztes kam, war mein erster satz, herlich das sieht hier ja wie mein eigener schreibtisch aus, ich erzählte meine geschichte, brachte fragebögen mit die ich im internet fand und machte ein ekg.
2 wochen später hatte ich den termin für den aufmerksamkeitstest und habe ihn insgesamt 3 mal verbaselt, also immer einen neunen termin gemacht, gab richtig schimpfe...
als ich alle testungen durch hatte, sass ich vor meinem arzt und fragte ihn: und nu? bin ich krank, was passiert jetzt? er fragte mich ob ich mich krank fühlen würde, ich sagte nein und er sagte gut... meine erste therapie damals war das buch eine andere art die welt zu sehen und zwanghaft zerstreut, was für mich persönlich das beste überhaupt war...
später bekam ich ritalin zum ausprobieren und bin heute immer noch damit zufrieden, da es mir sehr hilft gewisse dinge, auf die keine große lust habe zuende zu bringen.
natürlich setzte ich mich länger mit der thematik adhs auseinander, es war für mich eine art erwachen, ich wusste was los war, nach einer gewissen zeit kam ein anderes gefühl, es war sowas wie bereuen, sauer sein, weil ich nicht früher wusste das ich adhs haben könnte und zur kröhnung kam ein schlechtes gewissen, weil mir bewusst wurde was ich alle versäumt hatte, wen ich alles vertrieben habe und wem ich ungerechtfertigerweise die schuld an meinem eigenen versagen in bestimmten bereichen meines lebens gegeben habe...
heute ist adhs eigentlich kein thema mehr, zumindest für mich persönlich, ich hatte sicher mal eine phase wo ich mich hinter adhs versteckt habe, heute weiß ich es besser, meine postitiven eigenschaften helfen mir sehr die negativen zu minimieren. adhs ist einfach ein bestandteil von mier geworden, so wie ich graue haare habe, habe ich halt adhs.
ich denke das es mir persönlich auch sehr viel gebracht hat, in den foren zu lesen, mich auszutauschen und ich für mich möglichkeiten hatte mich durch die geschichten hier und freunde zu reflektieren.
na gut wurde nun alles etwas sehr persönlich aber ich bin wirklich gespannt was bei euch so war, ich denke das es anderen betroffenen auch helfen kann, solche berichte zu lesen, es kann die angst vor der diagnose nehmen und gute tipps und ratschläge für menschen, die sich erst kurz mit der thematik adhs auseinandersetzen.
Nanna
hallo
bei mir war das so...
als mein sohn in die schule kam hatte er von anfang an probleme da rit mir jemand das ads buch(von aust klaust ,hammerglaub ich)zu lesen. das hab ich dann getan und als ich es durch hatte war mein kommentar dazu das ist ja so allgemein geschrieben da könnt man ja genauso sagen ich hätt das auch. ( heut kann ich über diesen ausspruch lachen) nach zwei jahren rumgeteste wars dann bei meinem sohn konkret und ich hab mich immer gewundert warum ich dieses kind manchmal sooo gut verstehen kann.
ich werd zum beispiel total hibbelig wenn ich son klitzekleinkram frimeln muss und ich krich das nicht auf die reihe dann könnt ich die wände hochgehen Verlegen, oder das aufräumen ,warten, rechtschreiben ect. da giebt viele sachen die andere nicht nachvollziehen können .
meine freundin sagte mal zu mir du hast jetzt hunderte von büchern gelesen und hast immer noch nicht die rechtschreibung drauf? naja je mehr ich über f. adhs nachdachte und mir infos besorgte deto metr machte ich mir auch über mich gedanken kann das sein das ich nicht einfach dumm bin und nicht einfach faul und nicht einfach vorlaut usw.steckt da vieleich doch was anderes hinter? ich hab mich schon als kind andes gefüht und mir hatt das immer angst gemacht.
eines tages kam dann ein satz von der ergothera. meines sohnes : naja sie sind ja auch seeeeehr hibbeligdann in der shg für eltern sagte die leiterrin zu mi nachdem ich so von mir erzählte:r du warst als kind bestimmt ein hypo.
da haben die gedanken kreise gezogen. und ich hab nen selbsttest für ads im internet gesucht und drei mal dürft ihr raten wo ich gelandet bin naja den hab ich dann gemacht und dann ... ganze 80 mal ja Schockiert von 100 fragen
ich hab darauf hin bei userer shg angerufen und nach nem arzt für die diagnose gefragt hab eine adresse bekommen. hab den arzt dann angerufen und erst mal einen ca 30 seiten starken fragebogen bekommen den ich und mein mann ausfüllen mussten. ich hab gedacht wenn du dem arzt von deine " macken " erzähltst lacht er dich aus oder hält dich für verrückt dem war aber nicht so er war total nett und hatt mir ein sehr gutes gefühl gegeben. nach der auswertung stellte er dann die diagnose adhs. ging dann auch relativ schnell und war auch laut des arztes sehr eindeutig.
ich hatte komischerweise einen drang das vorauszutreiben wie sonst selten.ich wollte wiso ich manchmal so ausflippe wnn ich wütend bin aber sonst bin ich doch so angepasst. wiso hab ich manchmal caos in der wohnung ich finds doch so schön wenn es ordentlich ist. manchmal hab ich in situationen die mir unangenem sind einen " fluchtdrang" wiso kann ich meine talente nicht optimal anwenden wiso nie an einer sache drann bleiben? warum ist mein kopf so voll das ich die gedanken nicht sortieren kann? usw usw.
so und jetzt? ich bin froh das ich die diagnose ich war und bin immer anders war als andere. für mich war es eine erleicherung zu wissen warum das so ist und hört sich vieleicht seltsam an aber ich mag mein adhs es ist ein teil von mir und es macht mich unter anderem zu dem der ich bin .( hab ich glaub ich schon mal geschrieben) natürlich ist das adhs nicht nur positiv ich hab in manchen bereichen wirklich schwierigkeiten die mich auch sehr belasten, aber ich bin immer bemüht für mich das gute daran zu sehen und eben die schweirigkeiten zu kompensieren so gut es ebend geht.
Jassi
Das erste mal so wirklich aufgefallen ist es mit 15 Jahren, ich war beim Psychologen und hatte bei diesem über einen halben Tag lang, verschiedene Testreihen durchlaufen. Das Ergebnis lag bei einem Gesamt-IQ, der im Bereich der berühmten 2% lag und einem Konzentrationstest der im Bereich der schlechtesten Ergebnisse lag die man so bekommen kann, bei unter einem Prozent glaube ich, was heißt, das weniger als ein Mensch schlechter gewesen ist als ich.... Huch
Der Psych. war platt, wußte sich nicht zu helfen und schickte mich nach Hause und Punkt. Dann passierte die nächsten 12 Jahre nichts mehr in diese Richtung.
Meine Säuglings- und Kindheitszeit war schon sehr ADS-typisch, wobei ich im nachhinein immer wieder sehe das ich zu Anfang meines Lebens der absolute hyperaktive Typ gewesen bin und erst so mit Beginn der Pupertät ein Hypo. aber doch innerlich sehr nervös, mit den Händen immer in Aktion. Zudem wurde ich über 4 Wochen zu früh geboren, mit zuvor massivem Sauerstoffmangel.
Als Kind war ich wirklich wahnsinnig kreativ, vor allem im aushecken von Streichen nicht zu bremsen, immer in Bewegung, ging nie vor ein Uhr nachts ins Bett(meine armen Eltern!), hatte die heftigsten Zornesausbrüche, etc. p.p., ich könnt jetzt ewig so weitermachen.
Schule hab ich damals grad so geschafft, hab auch allerdings selbst auf die Abschlußprüfungen nix gelernt, ging da völlig unvorbereitet rein.
Danach Ausbildung, während dieser einmal den AG gewechselt und danach 3mal innerhalb von 1 1/2 Jahren den AG gewechselt...ich war echt noch nie einfach... Augen rollen
Eine Zeit lange war ich sehr begeistert von syntetischen Drogen und ihren Wirkungen, an Speed und Koks hatte ich nie Interesse, denn es funzte nicht, heute weiß ich ja warum! Huch Der AHA-Effekt kam dann vor ca. 4 Wochen durch die ADS-Diagnose.
Diagnostiziert wurde ich durch meinen Sohn, er ist aber wirklich ein sehr leichter Fall von ADS, man merkts eigentlich gar nicht. Frag mich zur Zeit auch wirklich ob ers überhaupt hat, schließ es allerdings nicht komplett aus, denn ICH habs ja auch und die Gene, die Gene.....ihr wißt ja schon.
Wies nun weitergeht, da bin ich wirklich mal gespannt darüber.
Sabru
Tja, mit Mitte zwanzig hatte ich Angst, ich hätte eventuell eine unentdeckte, vererbbare Krankheit, denn mein Vater und seine Schwester schienen mir nicht ganz normal zu sein. Irgendetwas war da. Ich hatte nur ein Ziel, nie zu werden wie die Beiden. Ich wollte aber ein Kind und hatte Angst, dass Es vererbbar war.
Ich merkte, ich war auch anders. Irgendwann dachte ich, entweder spinnen alle anderen, oder ich. Nach gründlichen Überlegungen fand ich, ich spinne nicht. Von da an war es mir egal, was die Leute dachten und ich akzeptierte mich, wie ich bin. Ich nutzte meine Stärken und legte mir ein gesundes Selbstbewußtsein zu. Dies half mir beruflich mit Erfolg meine Karriere aufzubauen. Privat gab es mehr Probleme mit den falschen Männern.
Erst als mein Sohn zur Schule kam, fingen die Probleme an. Ich habe gegoogelt und bin sofort auf ADS und HB gestossen. HB habe ich erst einmal verworfen und bei ADS ein AHA-Erlebnis gehabt. Sofort wußte ich, DAS war es also und vererbbar ist es auch. Ich wußte gleich, mein Sohn hat es von mir.
Erst 2 Jahre später kam die HB wieder in´s Spiel, die sich, ebenso wie ADS durch unsere Familie zieht. Nur hat sich nie jemand von uns für intelligent gehalten.
Eine Rolle spielt es eigentlich nicht, wenn da nicht die Schulschwierigkeiten meines Sohne wären.
Ich muss allerdings hinzufügen, das unsere Diagnose "nur" mässige ADS lautet. Meine diagnostizierende Psychaterin (dem Behandlungszimmer und dem Schreibtisch nach, selbst Betroffenen Grinsend) bestätigte mir, dass ich keine Therapie nötig habe. Diese Meinung vertritt auch unser Kinderarzt ( selbst Betroffener, hat sich uns gegenüber geoutet Grinsend) in Bezug auf unseren Sohn.
Mein Sohn hat ca. 2 1/2 Jahre Medikamente genommen, ich habe einen Versuch unternommen. Wir nehmen nun beide nichts mehr.
Wie Sie hier sehen könne, sind die Erfahrungen sehr ähnlich, es ist jedesmal wie eine Art Erwachen, erst die Klarheit, dann der Gedanke warum habe ich das nicht früher gewusst, dann die völlige Resignation, gemishct mit einer Art Scham, weil man feststellt, die anderen hatten doch nicht alle schuld, bis zu letztendlochen Akzeptanz und die daraus erwachene neue Lebensqualität.