Betroffenenberichte Einleitung

In diesem Bereich möchten wir von Erfahrungen und Geschichten aus dem Leben betroffener Menschen erzählen. Sie finden hier Berichte zu unterschiedlichen Themen mit authentischen Erfahrungen zu den Themen Kommunikation, Familie, Medikamente, Diagnose usw..

Alles Nachzulesende stammt aus unserem TOKOL Forum, in das wir Sie herzlich einladen, um von den vielen Informationen zu profitieren. Sie finden dort auch persönlichen Austausch mit anderen Betroffen und können gezielt ihre Fragen stellen.

Edward Hellowell sagte einmal: "Das Wissen über AD(H)S sei in den Köpfen der betroffenen Menschen, und es sei Zeit, es niederzuschreiben."

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen nun viel Spaß und hoffen, dass Ihnen die Berichte Anhaltspunkte bieten, um ein besseres Verständniss für die uns betreffende Thematik zu erlangen.

 

ADHS und der Umgang mit Geld

Sie müssen sich vorstellen, dass der Betroffene überhaupt keinen Bezug zu Geld und Finanzen hat, im Grunde ist es ihm völlig egal. Das Problem liegt vielmehr in seiner persönlichen äußerlichen Darstellung, im Bezug zu seiner Umwelt. Ein ADHSler hat permanent das Gefühl,  irgendwie anders zu sein, kann dies aber weder definieren noch erklären. Dieser Mensch ist innerhalb seiner Handlungen nicht klar nachvollziehbar, da keine direkten Strukturen vorhanden sind. Oftmals wird das Ziel der Handlung zwar erreicht, aber ohne sagen zu können, wie genau dies gelungen ist, da das Denken weitaus schneller geht, als das im direkten Zusammenhang stehende Handeln.

 

Nur sehr selten wird er in seinem Sein und Handeln von seinem Umfeld bestätigt, auch der Mensch mit ADHS selbst, ist nicht in der Lage, sich aufgrund seiner Verhaltensweisen in seinem Tun zu bestätigen, da dies auch für ihn selber oftmals nicht klar nachvollziehbar ist. Dieser Mensch wird eher als der Spinner, der Träumer, der Chaot, der Verrückte oder als der Alleinunterhalter bezeichnet.

 

Durch diesen fehlenden Umstand, die wichtige Bestätigung von außen erfahren zu können, sucht sich der Betroffene –unbewusst- andere Impulse, um sein Selbstwertgefühl im Gleichgewicht zu halten. Kurz, bei ADHS-Betroffenen Menschen fehlt die direkte Reflexion zum Umfeld. Dies kann sich zum Beispiel in Form von unkontrollierten Einkäufen, die auch als Zwangseinkäufe zu bezeichnen sind, äußern. Diese Bestätigung wird nun direkt in Konsumgütern gesucht und somit wird das Geld Mittel zum Zweck und verliert jede Bedeutung.

Schon bei Kindern lässt sich dadurch ein enormes Anspruchsdenken beobachten. Sie müssen regelmäßig neue Impulse erfahren, die sich so äußern, dass es immer das neuste und beste Spielzeug sein muss. Wie bei den Erwachsenen auch, ziehen die Kinder aus den neuen Dinge diese Bestätigung nur für eine kurze Zeit, es wird schnell uninteressant und die Suche nach dem Neuen, um diesen „Kick“ wieder erreichen zu können, beginnt von vorne.

 

Ein ewiger Kreislauf. Für die Eltern hat dies u.a. die Folge, dass sie das Gefühl bekommen, diesen Ansprüchen niemals gerecht werden zu können. Egal, wie sehr sie sich auch anstrengen, es reicht dennoch niemals aus. Wenn der Zustand erreicht ist, in dem das Kind zufrieden erscheint, ist dieser wieder nur von relativ kurzer Dauer, so dass persönliche Konflikte, neben den finanziellen fast schon vorprogrammiert sind. Dem Kind wird dies durch die entsprechenden Reaktionen gespiegelt und vermindert das Selbstwertgefühl im Rückkehrschluss ganz zwangsläufig.

Durch die Ratenzahlungen, die überall angeboten werden, ist der Überblick der wirklichen Kaufkraft schnell verloren gegangen. Viele haben auch gar nicht das Gefühl, tatsächlich Geld auszugeben, wenn sie Konsumgüter im Internet bestellen oder einfach mit EC-Karte bezahlen. So ist der Weg in die Schuldenfalle offen und grenzenlos. Der eigene Wunsch nach Bestätigung ist aber dennoch so groß, dass jede Kontrolle verloren geht, da die Übersicht über die eigenen Finanzen nicht vorhanden ist.

So befindet sich der Betroffene in einem Teufelskreis, denn er weiß selber genau, dieser Kauf ist nicht notwendig. Er weiß genau, dieser Kauf wird von der „Familie“ nicht für gut befunden. Er weiß genau, er vergrößert das Ausmaß der Schulden und dennoch kann er nicht anders, weil der Wunsch nach Bestätigung so groß ist und kein anderer Weg dahin für möglich gehalten wird. Er ist somit nicht in der Lage die Verantwortung über die Finanzen zu übernehmen.

Da das Wissen in Bezug auf das eigentliche Fehlverhalten sehr wohl gegeben ist, resultiert hieraus, dass dieser Mensch diese Bestätigung, nach der nun so eifrig strebt, gar nicht erreichen kann, da er sich selber Vorwürfe macht, den Reizen wieder mal nicht widerstehen zu können. Dies wird aber mit der ursprünglichen Verhaltensweise weiter kompensiert. So geht das Kaufen weiter, hinzu kommt oft, dass dies heimlich geschieht. Wilde Geschichten, woher nun diese Konsumgüter stammen, werden erzählt oder von Schnäppchen und dergleichen ist die Rede. Rechnungen werden, am Partner vorbei, versteckt und ignoriert, sobald das Geld fehlt, sie zu begleichen. Selbst die Mahnungen, die ins Haus flattern, sind nicht ausreichend im Affekt, so ist es am Ende nicht selten der Fall, dass der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht.

Wie generell, ist es der erste Schritt um die Probleme zu lösen, die eigene Erkenntnis, dass es sich erstens um ein Problem handelt und zweitens, dass der Grund für dieses Verhalten verstanden wurde. Dies muss nicht zwingend in allen Einzelheiten gegeben sein, es ist aber notwendig, dass die Bereitschaft, sich mit der Thematik auseinander zu setzen, klar gegeben ist. Nur so kann es in eine neue und bessere Richtung gehen.

Nach dieser, oft sehr schmerzvollen, Einsicht, die sehr viel Ehrlichkeit und Mut erfordert, müssen nun konkrete Lösungen gesucht werden. Ein wichtiger Punkt ist es, dass dem ADHS-Betroffenen sicht- und begreifbar zu machen. So ist es sinnvoll, ein Kassenbuch zu führen, in das alle Ausgaben genau eingetragen werden. Denn was schwarz auf weiß zu lesen ist, kann den Affekt erzielen, dass es behalten und begriffen wird. Es wird so im Bewusstsein gehalten und der Bezug dazu kann nicht verloren gehen. Im Zweifelsfall ist so auch die Möglichkeit gegeben, es nachzulesen und so den Affekt aufrechtzuerhalten.

Der ADHS’ler selber hat keinen größeren Wunsch, als den, diese Verantwortung abgeben zu können, da ihn seine Unfähigkeit diesbezüglich gnadenlos zerfrisst. Er hat  keine Chance dieses Verhaltensmuster ohne entsprechende Unterstützung und den notwendigen Zuspruch, von alleine zu durchbrechen. So wäre es eine weitere Lösung, dem Betroffenen nur beschränkt finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, also keine uneingeschränkte Kontovollmachten und ähnliches.

Enorm wichtig ist hier, von Vorwürfen abzusehen, denn der ADHS’ler weiß selber drum. Es ist nicht notwendig, dies noch verbal zu verstärken. Sondern im Gegenteil, es ist sehr wichtig, diesem Menschen trotzdem Achtung und Respekt entgegenzubringen. Da Verhaltensweisen grundsätzlich immer mit dem Wert einer Person nicht Relation gesetzt werden sollten. Dies erfordert von den Angehörigen oft viel Geduld und Verständnis und ist keine leichte Aufgabe, da sie verständlicherweise fassungslos sind, wie so deutlich gegen besseres Wissen gehandelt werden kann. Es ist ihrem eigenen Verhalten so fremd und ist somit schon kaum rational nachvollziehbar, nun noch auf emotionaler Ebene Verständnis aufbringen zu müssen, überfordert viele.

Es sollte, wenn möglich, ein klares und klärendes Gespräch geführt werden, in dem die Angehörigen die Möglichkeit haben, ihre Sichtweise zu äußern, so lange dies eben nicht in langen Vorwurfstiraden ausartet, weil dies nur dazu führt, dass die Fronten verhärtet werden und so eine sinnvolle Lösung in weitere Ferne rückt.

Ein Vertrag, der die finanziellen Transaktionen genau auflistet und festlegt, wäre auch als sinnvoll anzusehen, da so klare Strukturen vorgegeben werden, an die sich der Betroffene nur zu gerne hält, weil dies ihm die Sicherheit vermittelt, nach der er schon so lange so verzweifelt gesucht hat.

Wichtig ist hier, dass dem Betroffenen seine Verantwortung begreiflich gemacht wird, ohne dabei die Anspruchshaltung zu hoch zu halten, denn im Vordergrund steht die Unterstützung und das Vertrauen auf das Gelingen, es gemeinsam zu schaffen. Das Fehlverhalten ist im Bewusstsein und die daraus resultierende Scham ist entsprechend groß, so es ist nicht erforderlich, dies immer wieder deutlich zu machen. Erwartungen sollten zwar schon klar definiert sein, aber ebenso klar sollte gewährleistet sein, dass der notwendige Rahmen, sie auch erfüllen zu können, geschaffen wird.

Wenn es gelingt, diese Ebene des Vertrauens zu schaffen, wird sich die Situation schnell verändern, bei möglichen Rückfällen, kann der Affekt durch Vorlegen des Vertrages wieder neu erzielt werden, das Ausmaß kann durch die klare Absprache so im Rahmen gehalten werden, dass dies nicht als komplettes Versagen interpretiert werden muss, denn es ist ziemlich sicher davon auszugehen, dass es  diese geben wird, denn der ADHS’ler muss es wirklich erst lernen mit der Verantwortung umzugehen, dies wird nur durch üben gelingen.

Ein guter Vorschlag hierzu ist:
Man nehme einen Kasten mit 31 Fächern, in jedes einzelne Fach wird das Budget für den jeweiligen Tag hineingelegt, das Geld, welches für den jeweiligen Monat zur Verfügung steht, wird durch Anzahl der Tage geteilt, diese Übung kann auch mit einer Art Taschengeld begonnen werden, bevor es zur tatsächlichen Übernahme der Verantwortung kommt.

Nun wird also jeden Tag nur das Geld entnommen, das in dem entsprechenden Fach für diesen Tag vorgesehen ist, falls sogar etwas übrig bleibt, wird dieses Restgeld wieder in das Fach des Tages zurückgelegt.

Die Reserven, die so entstehen, dürfen nicht einfach so verwendet werden, Notfälle, die vorher auch festgelegt werden können, bilden eine Ausnahme. Es ergeben sich jetzt zwei Varianten, das übrig gebliebene Geld zu sparen, die erste ist, das Geld auf am Ende des Monats auf ein Sparkonto einzuzahlen und die zweite Möglichkeit besteht darin, dieses Geld in den jeweiligen Fächern zu lassen, und so das Budget für den nächsten Monat um die jeweilige Tagessumme zu erhöhen. Eventuell wird es notwendig sein, täglich einkaufen gehen zu müssen, dies hat aber in jedem Falle die Konsequenz, dass dies sehr viel bewusster geschehen wird, und dementsprechend den Lerneffekt, Verantwortung zu übernehmen, sinnvoll untermauert.

Beitrag von: hw.

Ich kann dazu nur sagen, dass ich das genau so kenne wie es oben beschrieben wurde, und bei meinem Sohn setzt sich das Ganze fort. Ich habe meine Finanzen mittlerweile ganz gut im Griff, jedenfalls einigermaßen, Geld war mir nie wichtig, was auf der einen Seite ja gut ist (ich mag Leute nicht, für die Geld an oberste Stelle steht) auf der anderen Seite erschwert das natürlich den Umgang mit Geld. Bei meinem Sohn ist es völlig egal, ob er 50 € bekommt oder 5 €, am nächsten Tag ist es weg!! Und eine Übersicht habe ich auch nicht wirklich, keine Ahnung wo die Euros immer bleiben.

Beitrag von: l.


Mittlerweile kann ich gut mit Finanzen umgehen.....aber früher war es der Horror.... habe das Geld aber nie für mich selbst ausgegeben, sondern immer für andere....genau dieses Muster sehe ich nun bei maxi wieder... Er bringt in drei Tagen 70€ um die Ecke.... und das geht nicht.. Jetzt muss er schauen,  dass er bis nächste Woche ohne Geld hinkommt.....das wird sehr schwer für ihn....aber auch er gibt das Geld  nicht für sich aus,  sondern zu dreiviertel für andere....er ist da sehr großzügig und gibt denen was aus,  die nicht soviel haben....und dann….dann steht er ohne da und kann es nicht begreifen, er hat keinerlei Bezug zu dem Geld, das ist wirklich schlimm. Insofern spricht mich dieser Bericht sehr an, die Idee mit dem Kasten ist sehr gut, ich bin auch sehr an weiteren Vorschlägen interessiert.


Beitrag von: hw

Die Idee mit dem Kasten ist nicht schlecht, aber da hab´ ich ein Problem wegen dem Einkaufen: Wohne ziemlich abseits und hab´ im Moment leider kein Auto mehr, d.h. bin drauf angewiesen, wann ich mir eins leihen kann oder ob ich mit meiner Freundin mitfahre, das ist also sehr unregelmäßig. Müsste den Kasten dann vielleicht in Wochen einteilen, sprich nur 4 Fächer, aber ob das dann noch so effektiv ist weiß ich nicht.
Gibt es noch andere Möglichkeiten?

Vorschlag: Einen festen Betrag als Budget für den Einkauf einplanen, diesen in die Abschnitte der Einkäufe einteilen und den Rest des Geldes auf die Fächer der einzelnen Tage verteilen.

Beitrag von: El.

Also, ich habe bei mir ein Kassensystem eingeführt, das bedeutet ich habe erst einmal eine Übersicht aufgestellt über die Fest- und die variablen Kosten.

Festkosten sind: Telefon, Miete, Versicherungen, Strom usw.

Variable Kosten: Nachzahlungen, Sonderausgaben etc.

Die festen Ausgaben muss ich ohnehin bezahlen, also brauche ich darüber nicht einmal nachdenken. Bleibt der Rest, wovon ein Teil ebenfalls für die Bezahlung von Kosten wegfällt, danach bleibt ein ganz kleiner Rest, der zur freien Verfügung steht.

Wir haben z.B. eine Haushaltskasse, in die wöchentlich das Budget kommt, damit wir den Überblick behalten. Täglich wäre es einfach nicht praktikabel, alleine schon weil die Wocheneinkäufe anstehen. Kleingeld wird gesammelt und für angenehme Dinge wie Essen gehen oder andere nette Sachen ausgegeben.

Kommt einmal Extrageld herein, dann wird ein Teil zurückgelegt und ein Teil als "Belohnung" auf den Kopf gehauen.

Ich glaube das Problem ist weniger die Planung,  sondern vielmehr die ganzen vielen Wünsche zu kontrollieren. Wünsche sind nämlich ein Fass ohne Boden und sie zurückzustellen, das tut immer weh, mal mehr und mal weniger. Diesen Schmerz auszuhalten ist die Kunst dabei, nicht ein System einzuführen wie man das organisiert. Ich denke, dass Kinder deshalb so schlecht mit ihrem Taschengeld umgehen, weil sie es einfach nicht aufschieben wollen und dann eben nicht daran denken, dass  noch viel Zeit bis zur nächsten Taschengeldauszahlung vergehen wird.

Beitrag von: saj.

Bei mir ist es so, dass ich auch nicht gut mit Geld umgehen kann. Letztes Jahr habe ich aufgrund meiner Kauf Exesse eine Suchtberatung aufgesucht, habe allerdings bei uns in der Gegend nichts Passendes gefunden. Mir wurde eine Selbsthilfegruppe einer anderen Suchtkrankheit vorgeschlagen, dieses Angebot habe ich nicht wahrgenommen.

Auch bei mir war es so, dass ich niemals für mich selber eingekauft habe, sondern immer für mein Kind oder für meine Tiere. Es war der Kick, die leuchtenden Augen meiner Tochter zu sehen. Ich halte mich von Grund auf für suchtgefährdet, im Bezug auf viele Dinge. Das extreme Einkaufen habe ich derzeit im Griff, weil es finanziell einfach nicht mehr möglich ist.
Die Einsicht, es ging mir um die Beachtung, die ich durch diese Käufe erreichen wollte, lässt mich jetzt sehr nachdenklich zurück.

Beitrag von: Kl.

Ich kann diese Gedankengänge so auch bestätigen und finde, Internet-Shopping und die bargeldlose Zahlungsweise stellen hier eine üble Falle dar.

Beitrag von: saj.

Dem kann ich auch nur zustimmen, genau diese beiden Möglichkeiten, einzukaufen waren bei mir das große Problem. Durch das ständige bezahlen mit der EC-Karte, habe ich mich in eine sehr üble Situation gebracht. Mein Internet-Shopping konnte auch schon als Sucht bezeichnet werden, ich habe permanent bei  Ebay mitgeboten und Dinge ersteigert, die ich gar nicht brauchte. Im Augenblick ist der finanzielle Rahmen so eingeschränkt, dass ich die EC-Karte nicht mehr benutzen kann und ich bin sehr froh darüber, denn von alleine hätte ich dieses Ende nicht gefunden. Jetzt ist das Ende vorgegeben und so kann ich mich auch daran halten.


Beitrag von: C.S.

Ich habe als Junggeselle damit zu kämpfen gehabt und Schlappen erlitten - der Artikel trifft nach meinem Dafürhalten voll in's Schwarze. Im Interesse der Familie (die damals noch nicht vorhanden, aber beabsichtigt war) habe ich mich von Beginn unserer Ehe mit meiner Frau darauf verständigt, ihr den Großteil der Verwaltung des Geldes zu überlassen - was sie auch prima hinkriegt, Abrechnung ist zudem Teil ihres Berufes. Wie der Artikel eingangs erwähnt, bestand / besteht meinerseits ebenso überhaupt kein Interesse am Geld, und ich kann diese Verantwortung nicht übernehmen, da wir dies erkannt haben und entsprechend gehandelt haben, stellt es heute kein Problem mehr dar. Ich bin froh, nix damit zu tun zu haben.

Es geht aber nicht ohne zu üben, die Verantwortung zu übernehmen und ich bin froh, die Unterstützung meiner Frau zu haben, darum haben wir immer drüber geredet was wie bezahlt wird wobei selbstredend auch Anschaffungen besprochen und realisiert wurden, die nur ich als erforderlich ansah, z. B. Kauf eines einachsigen Schleppers für unser bäuerliches Anwesen. Meine Frau wäre nie auf die Idee gekommen, so etwas anzuschaffen.

Beitrag von: sm.

Da ich nie viel Geld zur Verfügung hatte, konnte ich mir viele Dinge nicht leisten, heute komme ich damit besser zurecht, allerdings kann ich mich in jungen Jahren durchaus daran erinnern,
meinen Dispo bis zum Anschlag ausgereizt zu haben, was dazu führte, dass ich Unsummen an Zinsen bezahlen musste, die ich einerseits natürlich eigentlich gar nicht über hatte und außerdem ohne die Hoffnung, jemals wieder ein 00-Konto zu haben.

Erlösung hat damals meine Tante gebracht, die mir ein zinsloses Darlehen in Höhe meines Minus gab. Was ich dann langsam abstottern konnte.

Allerdings kann ich wirklich nicht verstehen, wie man damals einer 18-jährigen Schülerin
mit monatlichen Einnahmen von 500 DM, von denen 250 DM schon für die Miete nötig waren,
einen Dispo von 2500 DM einräumen konnte. Das ist doch fast schon kriminell, oder nicht?

Jetzt habe ich schon seit über 20 Jahren keine Probleme mit Geld. Was ich mir nicht leisten kann, leiste ich mir nicht! Ganz einfach !

Beitrag von: Sch.

Ich kenne das alles sehr gut von mir selbst, aus diesem Grund habe ich auch u. a. meinen Dispo auf Null setzen lassen.  Das mit dem Finanzplan und den 31 "Kästchen" hab ich auch schon versucht, aber - wie das so ist  ::) - ist das am Anfang ganz supertoll und dann lass ich's links liegen und verliere das Interesse daran. Allerdings meldet sich dann mein schlechtes Gewissen,  das mich dann doch davon abhält,  ganz tief in die Schuldenfalle zu geraten. Allerdings ist's manchmal ganz schön kritisch, v. a. wenn ich mal Geld zur Verfügung habe.

Beitrag von: J.

Ich bin auch so jemand, der nie mit Geld umgehen konnte. ???

Geld, oder besser: der Wert des Geldes, hatte nie eine Bedeutung! Dazu muss ich sagen, dass wir finanziell keine Schwierigkeiten haben und es gar nicht auffällt, wenn ich für Kinderjacken mal wieder 400 EUR ausgegeben habe.

Aber wir schaffen es auch nicht etwas zu sparen.

Neue Dinge kaufe ich mir gerne. Dabei steht aber nicht an erster Stelle, dass ich mich damit vor anderen profilieren möchte. Im Gegenteil, ich möchte nicht, dass jemand weiß, was ich für meine neue Spiegelreflexkamera, die ich nicht wirklich brauchte, die aber so toll war, bezahlt habe.

Ich kenne es auch, dass es mir wirklich mal wieder schlecht ging, (weil ich manchmal Heimweh habe, weil mich keiner versteht, weil mein Opa gestorben ist...) und ich mir, oder den Kindern, was Schönes kaufen gehe. Für mich kaufe ich meist was leckeres zu Essen, daher kommen auch meine Probleme mit der Figur.

Im Moment geht es ein bisschen besser. Ich habe mir ein Sparkonto angelegt, auf das ich wöchentlich, die von uns festgelegte Summe einzahle. Das klappt ganz gut. So ist das Geld weg und ich geb es nicht mehr aus.

Mein Mann ist mir nicht wirklich ´ne Hilfe in dem Punkt. Sein größtes Glück ist es, mich glücklich zu sehen... Ja das ist dann natürlich schwierig. Aber ich weiß jetzt von meinem Problem und bin dabei es zu lösen. Mein Mann unterstützt mich jetzt natürlich.

Ein anderes Problem, dass ich mit Geld habe, ist, dass ich Überweisungen  auf die lange Bank schiebe, so dass die Vollstrecker des Finanzamtes z.B. hier vor der Tür stehen, und ich ihnen das Geld dann bar gebe. Manchmal leg ich mir Rechnungen, die ich überweisen muss auf den Schreibtisch, krame sie aber unter und vergesse es dann sie zu begleichen, bis die Inkassounternehmen anklingeln...

Aber bin dabei es zu ändern. Es ist nur so schwer. Ich bewundere die Leute, die alles mit Leichtigkeit erledigen, ohne dabei groß in Stress zu geraten.

Beitrag von: Kat.

Ich kann auch nicht wirklich mit Geld umgehen. Als ich jünger war (so 18-19 Jahre), hatte ich ne Phase, da hab ich jeden Monat meinen Kleiderschrank runderneuert. Da gingen immer so um die 2.000,-DM  drauf, wenn nicht mehr. Das Problem war nur, dass ich nur 1.800,-DM verdient habe und auch mit meinem Partner zusammen wohnte also auch Kohle für die Miete brauchte.
Tja.....man sieht wohl schon worauf es hinausgelaufen ist…..: RICHTIG. Ich war hoch verschuldet. Als wir dann noch umgezogen sind und für die Renovierung einen Kredit aufgenommen haben war dann endgültig Ende. Das Konto war mit fast 5.000,-DM überzogen, wobei der Dispo nur bis 2.000,-DM ging. Wir hatten fast 30.000,-DM Schulden bei der Bank und noch mind. 10.000,-DM Schulden bei Versandhäusern, Kreditkartenunternehmen usw. - das übliche eben.  

Es kam wie es kommen musste und ich hab am Ende drei Jobs angenommen,  um wenigstens die Schulden abzahlen zu können. Ich ging auf dem Zahnfleisch, weil ich Monatelang nur 2-3 Stunden pro Tag geschlafen habe, weil ich ja rund um die Uhr gearbeitet hatte. Meine Eltern dachten schon ich nehme Drogen,  weil ich so schlecht aussah.

Dann haben mein Partner und ich uns getrennt und ich musste Heim zu Mutti, weil ich mir keine eigene Wohnung leisten konnte. Der Kerl war weg, die Schulden blieben. Das war jahrelang so schlimm, dass ich mir nichts zu essen kaufen konnte und wenn ich nicht in der Küche gearbeitet hätte, wäre ich wohl verhungert.

Erst als ich knapp ein Jahr später von meinem neuen Partner schwanger wurde, zerrte mein Bruder mich zu meinen Eltern, da er als Einziger, von den Schulden wusste, um endlich zu beichten.

Mein Bruder hat einen Teil meiner Katalogschulden gezahlt, obwohl er selber nur wenig Geld hatte, da er sich noch in der Ausbildung befand. Meine Eltern haben den Kredithai sofort ausgezahlt, bevor die Schläger kommen, um mir die Beine zu brechen. Und für den riesen Betrag bei der Bank hat mein Vater sich 2-3 Jahre hingesetzt und mit denen Briefwechsel geführt, dass sie sich den Rest der Schulden vom 2. Kreditnehmer holen sollen, da ich ja schon meine Hälfte gezahlt hätte. Dauerte lange aber vor knapp 2 Jahren war ich dann Schuldenfrei!!!

Heute schau ich ungefähr 3-4  Mal am Tag auf meinen Kontostand, dies ist schon zwanghaft, aber ich brauche die Kontrolle.  Ich habe mir mit Excel ein Haushaltsplan gemacht, in dem genau steht, was ich verdiene, was ich wofür ausgebe und wie viel Geld ich noch zur freien Verfügung übrig habe.

Und ich hab kein Dispo, keine Kreditkarte o.ä. ich hab schon Magenschmerzen, weil ich mit meiner Bankkarte zahlen könnte. Nur Bares ist wahres. Ich hab mir 4 Umschläge gemacht (für jede Woche einen), da kommt am Monatsanfang mein Essensgeld rein und wird auch nur zum Einkaufen angerührt. Das es nichts mehr zu essen gibt, passiert mir nicht noch einmal, vor allem nicht mit Kind.

Die Finanzen hab ich so ganz gut im Griff, wobei ich es nicht schaffe Geld zu sparen. Ich hau Kohle, die für nix verplant ist immer sofort raus und kaufe unnötiges Zeug. Daher muss ich echt immer darauf achten, dass ich nicht wieder in alte Verhaltensmuster zurückfalle. Weil heute ja mein Sohn von mir abhängt und ich damit nicht nur mein leben vermurkse.

Beitrag von: FLL.


Ich kenne das Geldproblem. Als ich jünger war, gingen sämtliche Sparbriefe, die mir meine Großeltern angelegt hatten drauf. Ich kann mich nur dem anschließen, was Jochen zu Anfang schrieb, ein Teufelskreis. Ich habe dadurch auch einen riesigen Familienkrach erzeugt und ich kann bis heute noch nicht vernünftig mit Geld umgehen. Da ich mittlerweile sehr wenig finanzielle Mittel habe, öffnet dies ein wenig die Augen, allerdings brodelt die unstillbare Gier immer noch im Hinterstübchen und will sofort ausbrechen wenn mehr Geld da ist.

Beitrag von: ka.

Bei mir läuft immer noch ein Insolvenzverfahren, aufgrund meiner und den Schulden meines Ex-Mannes. Aber jetzt lässt mich das ja kalt - fass mal einem nackten Mann in die Tasche.
War schon mal schwer, überhaupt ein Konto bei der Bank zu bekommen. Aber ich habe jetzt ein Guthaben-Girokonto und kann halt nur ausgeben, was ich verdiene und alles drüber ist schnell wieder zurück bei der Bank..

Dabei kann ich zwar keine großen Sprünge machen, aber es ist eine unheimlich beruhigende Sache zu wissen, dass ich es bewältigen kann. Katalogbestellungen mach ich gar nicht, aber Belohnungskäufe sind schon mal drin.  Im Katalog schaue ich nur rein, kreuze alles an, was mir gefällt, stelle mir imaginär vor, ob es an mir aussieht und dann klapp ich den Katalog zu und mein Einkaufsbummel ist beendet. So spare ich sehr viel Geld, ich bin mir selber gegenüber ziemlich geizig geworden, aber ich glaube, bei den jetzigen Preisentwicklungen ist dies die einzige Möglichkeit.

Ich bin ganz stolz auf mich, dass ich es vor knapp 3 Jahren geschafft habe, mich von 35 Wochenstunden auf 20 Wochenstunden runter zufahren und mein Studium anzufangen. Das hat mein Leben total bereichert und ich habe gelernt, dass man die "Geldschraube" auch zurückdrehen kann, wenn man will und nicht nur, wenn man muss.

Beitrag von: G.

Mit Geld umgehen konnte ich noch nie... Es ist auch egal, wie sehr ich mir vornehme zu sparen und wie viel zusätzliches Geld ich zur Verfügung habe (viel ist es sowieso nicht, aber es müsste reichen...) das Geld ist grundsätzlich eher am Ende als der Monat.

Mein Konto überziehen kann ich nicht mehr, auf eigenen Wunsch. Durch einen Fehler der Bank war mir das vor einigen Jahren als Jugendlicher/junger Erwachsener möglich und ich habe es über einen längeren Zeitraum  geschafft, mein Konto um insgesamt gut und gerne 5000 Euro zu überziehen. (Ohne die Hilfe meines Vaters wäre ich da nie wieder raus gekommen!

Ich habe da überhaupt keine  Kontrolle über meine Finanzen. Außerdem neige ich dazu, Dinge sehr ungeplant zu kaufen... sozusagen Spontan Einkäufe aus den verschiedensten Gründen.
Sparen geht nur, wenn ich einen Teil des Geldes am Anfang des Monats an eine vertrauenswürdige Person gebe, die es für mich unzugänglich aufbewahrt.

Beitrag von: ka.

Ich habe mir auch Hilfe gesucht. Aber das hat gedauert, ehe ich an diesem Punkt war... Hätte das alles schon längst hinter mir haben können...

Aber heulen hilft nix, da nutzt nur eiserne Lady auspacken und zur Selbstkasteiung schreiten. Immer mutig, denn zu verlieren gibt es nichts mehr - nur gewinnen.

Ich bin zu einem Verein gegangen und habe alles auf den Tisch gelegt - natürlich war ich prima und hatte es sogar geschafft, alles zu sortieren, so dass der erste Termin tatsächlich erfolgreich war. Dann habe ich die nächsten Termine gut hinter mich gebracht und am Dranbleiben hat mich gehalten, dass ich mich eigentlich total geschämt habe, dass ich das vorher nicht schon längst angegangen war. (Abgesehen von den Schulden) Aber ich will auch noch mal "frei" sein und das Gefühl - jetzt geht es los - war unbeschreiblich gut.

Beitrag von: mel.


Und hier noch eine, die nicht besonders gut mit Geld umgehen kann. Meine Schwäche sind keine Klamotten,  sondern Bücher, und Sachen zum malen, Kommunikation ist mir sehr wichtig, sprich Handy, PC, Telefon einrichtungstechnisch könnte ich auch mit Apfelsinenkisten leben, ohne etwas zu vermissen. Ich hab mal in finanziell sehr guten Verhältnissen gelebt, und trotzdem mein Konto immer wieder überzogen, nun ist es Hartz 4 und ein 1 Euro Job, aber ich habe es geschafft, mich anzupassen und krabbel langsam wieder aus dem Tief raus, was nun noch drückt sind die Kosten für das mph und die Zuzahlungen für mein Asthmacortison, weil ich von dem billigen Zeugs, das die Krankenkasse bezahlt, fast meine Stimme verloren hätte, muss ich zuzahlen. Meine Mutter konnte auch nie mit Geld umgehen, die hat es  auch erst gelernt, als ihre Eltern tot waren und sie nicht mehr retten konnten, ich habe viel zu wenig verdient, um ihr andauernd aus der Patsche zu helfen

Beitrag von: ct.

Mein Bruder hat den Vogel abgeschossen. Als er sein erstes (mit 16) Konto bekam, sagte er zu meiner Mami: "Du ich versteh das gar nicht, je mehr Geld ich abhole, desto mehr habe ich auf dem Konto!" Das Ganze hat er dann solange gemacht bis meine Mutter Post von der Bank bekam und das Minus wieder ausgleichen musste.

Beitrag von: E.

Ich bin wohl eine Ausnahme. Ich kann kaum Geld ausgeben, bin unfähig zu verschwenden.
Ich bin fast ohne Taschengeld aufgewachsen und habe gelernt das ich ohne glücklich sein muss.
Werbung spricht mich nicht an, die meinen mich nicht, ich bin ja anders.

Ich glaube, es ist auch der Asperger Anteil in mir, dass ich keine Veränderungen vertrage und neue Klamotten zu kaufen sind nun mal große Veränderungen. Das gilt natürlich auch für andere Anschaffungen. Reparieren ist angesagt, nur keine Veränderungen. Mein Fahrrad ist ein Schrottteil aber ich hatte viel Geld übrig für ein fettes Schloss. So behalte ich mein Schrottrad.
Das ist doch mal ein echter Vorteil von diesen ganzen Störungen.

Beitrag von: r.

Wie viele andere hier auch,  hab ich einen kleinen Schuldenberg,  immerhin hat sich dieser in den letzten 10 Jahren kaum vergrößert.

ich hab 4 Mal den Weg zur Schuldenberatung geschafft  und ich habe 4 Mal dieselbe Antwort zu hören bekommen: ach, sie sind doch so fit, das schaffen sie alleine -. klar, und deswegen ist es ja auch alles erledigt, seit 10 Jahren. Kennt zufällig  jemand  eine Beratungsstelle in Berlin, die das NICHT auf diese Weise macht? Irgendwann soll nämlich mal Ruhe sein, ich hätt gern rausgefunden, was vielleicht noch so im dunkeln kocht, wie viel das alles zusammen ist und , ob eine Privatinsolvenz überhaupt ein Weg wäre, um daraus zu kommen.

Beitrag von: Abf.

Seit mein ADHS behandelt wird, war der Gerichtsvollzieher nur noch einmal bei mir.

Wenn ich aber mal einschätzen sollte,  wie viel Geld ich früher allein an Mahngebühren, Verzugszinsen, RA- und Gerichtskosten bezahlen musste, da kommt was zusammen. Am übelsten war "Kredit-Reform", sehr teuer und völlig humorlos. Ich glaube, dass die ganze Geld-Eintreiberzunft weitgehend zusammen brechen, würde, wenn es ADHS nicht gäbe.

Beitrag von: ka.

Ich bin zur AWO gegangen, um mir Hilfe zu holen, dort im Verein war ein netter Mann, der sagte zu mir - das ist ja prima, was Sie schon vorbereitet haben. Bei vielen fangen wir erst mal an, die Unterlagen zu sortieren und zuzuordnen. Dies ist aber typisch für mich, da es enorm lange gedauert hat, bis ich dieses Thema angehen konnte, will ich, wenn es dann soweit ist, auch sofort Ergebnisse sehen. So entsteht ein Hyperfokus und ich sortiere, ordne und hefte ab, etwas, was ich sonst nie konnte. Ich brauche dann unbedingt ein sichtbares Ergebnis oder wenigstens einen ersichtlichen Fortschritt, sonst wirft es mich richtig zurück. Also nutze ich den Hyperfokus zum Vorarbeiten, gehe gut vorbereitet hin, bekomme ein gutes Ergebnis (für den Anfang), gehe strahlende wieder raus und habe einen guten Anfang geschafft.

Beitrag von: BB

Da ich zurzeit eine Phase habe, in der ich über meine Verhältnisse lebe, gleichzeitig aber in einer Phase bin, in der ich voller Motivation einige Dinge in Angriff nehme, auch weil ich den Wunsch habe, zukunftsorientierter zu handeln. Ich habe bisher immer einen großen Bogen um alles gemacht, was mit Planung / Finanzen / Absicherung / Kalkulation oder ähnlichem zu tun hatte, da wird sich bei mir etwas verändern, denn ich möchte endlich einen Überblick bekommen, ich werde wohl gerade erwachsen.

Ich denke, so ein Kostenplan, in den die Zahlen eingetragen werden können, ist schon mal ein guter Anfang, um einen Überblick zu bekommen.

Beitrag von: f.

Ich sag zu meinem Chef: "Am Freitag morgen komm ich später, ich muss zum GMV."
Chef:" Wer oder was ist GMV?"
Ich: "Gerichtsvollzieher meines Vertrauens."

Ein netter Kerl...
Alles klar?

Beitrag von: ka.

Zu mir kommen die jetzt nicht mehr – ich bin seit 3 Jahren auch im Insolvenzverfahren und werde die Schulden meines Ex-Mannes los. Hach, wie freu ich mich, wenn das rum ist.

Beitrag von: Kat.

Ich war lange Zeit hoch verschuldet. Hab das aber dank meiner Eltern gut in den Griff bekommen. Nun hab ich im November 2007 die Bank gewechselt. War auch alles super bisher. Im September habe ich einen Brief bekommen, dass sie sich freuen,  mir ein Geschenk machen zu dürfen. Einen Dispo von 3.500 Euro…..

Ja ne,  ist schon klar. Ich wollte direkt zur Bank gehen und das wieder stoppen. Ich will es nicht haben. Einfach weil,  ich mit Geld nicht umgehen kann und ich weiß es auch.

Lange rede kurzer Sinn. Ich war nicht bei der Bank und der Dispo ist ausgeschöpft. Fragt mich nicht wofür. Essen kaufen, mal Schwimmen gehen, mal ne Rechnung bezahlen. Aber nie was Großes. Aber 3.500 Euro sind den Bach runter.

Ich bin so wütend über mich selber, so enttäuscht von mir und so traurig, eben weil ich wieder an dem Punkt bin, wo ich nicht weiß, wie ich meine Schulden los werde.  Ich hab nun jeden Monat Zinsen von fast 100 Euro für diesen Dispo zu zahlen, wenn nicht sogar mehr. Ich trau mich wieder nicht,  auf mein Konto zu schauen und könnte Kotzen, dass ich es habe in 2 Monaten so weit kommen lassen.

Mir geht es damit echt schlecht, da das Geld zur zeit ohnehin knapp ist. Ich werde morgen zur Bank gehen und fragen, ob ich das in einen Ratenkredit umwandeln kann, damit mein Konto auf null ist, ich nicht so einen hohen Zinssatz bezahlen muss, und damit ich die Chance habe das abzustottern. Aber irgendwie hab ich Angst davor und ich weiß nicht,  was ich machen soll wenn die Bank nein sagen sollte. Und dann? Wieder so hoch verschuldet? Wieder nicht wissen, wie ich die Rechnungen bezahlen soll.

Mir ist so schlecht, wenn ich nur dran denke und ich könnte nur noch heulen.  

So das musste mal raus.

Beitrag von: Na.

Ich weiß, wie sich das anfühlt, ich habe seit Jahren schon ein Guthabenkonto und ich weiß, aus welchem Grund. Hilfreich kann es auch sein, zur Schuldnerberatung zu gehen, dies sollte nicht auf die lange Bank geschoben werden, sondern Handeln ist angesagt, bevor es noch mehr ausartet.

Beitrag von: Kat.

Ich hatte,  wie andere hier auch,  jahrelang nur ein Guthabenkonto und auch ich wusste warum. Ich hab beim letzten Gespräch mit der Bank ausdrücklich gesagt, ich möchte keinen Dispo haben.

Da stand nix auf dem Kontoauszug,  sondern da kam ein super Brief direkt ins Haus. und leider ist das so, wenn dann ne Rechnung kommt, jongliert man nicht mehr, sondern sagt eben, ach komm die bezahle ich gleich, weil das auch ein gutes Gefühl ist, und schon geht es los, der Anfang ist gemacht.

Nicht jeder kann das ignorieren oder hat die Kontrolle darüber, ich muss mich da schon mit einem Spielsüchtigen vergleichen, der unglücklicherweise neben einem Casino wohnt, der kann da auch nicht draußen bleiben, weil er der Versuchung nicht widerstehen kann. Die Versuchung, durch diesen Brief der Bank war zu groß, wie bei einem Junkie, dem man eine Nadel in die Hand gibt und dann erwartet, dass er sie nicht benutzt. Ich muss mir jetzt eingestehen, wohl doch nicht so clean zu sein, obwohl ich 8 Jahre lang schuldenfrei gewesen bin.

Beitrag von: sab.

Tja, dass kalkuliert die Bank ein und lebt davon, und du bist ihnen voll auf den Leim gegangen. Mach denen klar, dass sie das schleunigst wieder ändern müssen, sonst suchst du dir eine andere Bank. Im Grunde müssen die wissen, dass bei einer alleinerziehenden Mutter, deren Einkommen an der Pfändungsgrenze liegt, nichts zu holen ist, auch wenn sie den Gerichtsvollzieher losschicken. Wenn das deutlich gemacht wird, dass sie nichts bekommen, oder dass sie lange drauf warten müssen, werden die auch bereit sein, mit dir zusammen, nach einer Lösung zu suchen, sprich den Dispo in einen Ratenkredit umzuwandeln, die Raten so tragbar gestalten, dass es für dich auch zu schaffen ist.

Beitrag von: Kat.

Ja, das ärgert mich ja am meisten. Ich hab tapfer 8 Jahrelang jedes Angebot für Dispo und Kredite abgelehnt. Alles weggeworfen und zerrissen,  um ja nicht in Versuchung zu kommen. Und dann? Dann schalten die das einfach frei und vorbei war‘s. Ich könnt mir so in den xxxx beißen.

Aber, ich hab schon einen Notfallplan und hoffe der funktioniert….
Also...

Ich bekomme ca. 800 € Weihnachtsgeld von der Firma. Die Geschenke für Junior habe ich schon, da muss ich mir zum Glück keine Gedanken mehr drüber machen. Im Januar läuft eine Versicherung aus, da bekomme ich auch noch mal 200 €, und dann habe ich mir für 200 € ein Auto gekauft, das mein Freund wieder flott gemacht hat, wir werden es an seinen Vater für 1.500 € als Firmenwagen verkaufen. Das sind zusammen schon mal 2.500 €, so dass ab Januar nur noch 500 – 1.000 € Schulden übrig, die ich innerhalb eines Jahres in Raten zu 50 – 100 € abstottern kann. Wenn dieser Plan aufgeht, ist die Krise nicht ganz so schlimm, so werde ich heute mit der Bank sprechen, dass sie es in einen Kredit umwandeln und somit die Struktur klarer wird. Ich habe es inzwischen auch meinem Freund gebeichtet, er ist natürlich aus allen Wolken gefallen, jetzt werde ich mich wohl für jeden Apfel, den ich kaufe, rechtfertigen müssen, aber ist wohl besser, als wenn gar keine Kontrolle da ist.

Beitrag von: ka.

Der Plan klingt gut und auch durchführbar, hoffentlich macht die Bank da auch mit, denn die bekommen für das überzogene Konto höhere Zinsen, so könnte es sein, dass du gute Gründe angeben musst.

Wie schon erwähnt, ich bin auch im Insolvenzverfahren und bin sehr froh über mein Guthaben-Giro-Konto, sonst wäre die Versuchung auch für mich zu groß, das weiß ich ganz genau, da geht es mir genauso, wie vielen anderen hier auch.

Ich hätte nur gerne mal wieder genug Geld, um Urlaub machen zu können, das ist ein Punkt, der mich ein wenig bedrückt, außerdem habe ich keinen „Notgroschen“, wenn also –wie letztens – die Waschmaschine kaputt geht und ich die Reparatur bezahlen muss, dann wird es ganz schön eng, weil ich wirklich nichts übrig habe. Ich musste mir das Geld von meiner Tochter leihen, das ist mir sehr unangenehm und wirklich peinlich und ich zahle es ihr monatlich zurück.

Beitrag von: f.

Die Sparkasse von uns kommt bestimmt nicht mehr auf die Idee, uns einen Dispo anzubieten.
Wir haben das Haus in dem wir wohnen vor 13 Jahren gekauft. Danach haben wir uns finanziell
erstmal übel zugrichtet. Das Girokonto wurde dann auf Guthabenbasis umgestellt. Das blieb auch so, als ich einen guten Job als Programmierer hatte.

Das alles ist gar nicht lustig und drückt ganz schön aufs Gemüt und ging bei uns soweit, dass wir die Post nicht mehr geöffnet haben. Kaum zu glauben, aber der einzige der uns geholfen hat, war der Gerichtsvollzieher. Der hat seinen Spielraum, den er ja bei seinen "Geschäften" hat, voll ausgenutzt und uns einige sinnvolle Tipps gegeben.

Um nochmal auf die Frage von Jochen zu kommen. Bei mir ist das manchmal paradox. Wenn ich mal etwas Geld übrig habe, was relativ selten vorkommt, denke ich, jetzt ist mal wieder  z.B. ein Buch fällig. Ich geh dann in den Bücherladen und finde auch 3 oder 4 Bücher, die mich interessieren. Am liebsten würde ich sie alle kaufen. Das Geld reicht aber nur für eines. Ich kann mich nicht entscheiden und gehe dann nach 1 Stunde oder so ohne eins gekauft zu haben wieder raus (Die kennen mich schon Andererseits kauf ich dann manchmal einen "Firlefans" den ich auch später noch hätte kaufen können, wenn ich ihn dann überhaupt noch kaufen würde.

Passiert mir heute nicht mehr so oft wie früher, aber manchmal überkommt es mich immer noch.

Beitrag von: ka.

Das kenn ich auch!!!! Ich gehe in den Laden und will nach was schauen, weil ich ja Geld habe. Dann irgendwann steh ich wieder draußen und bin zu geizig für ein Buch, obwohl ich ja das Geld habe! Dagegen einen Kaffee und mal einen Snack kaufe ich gern mal für ein paar Euros - das kostet aber auch und ist eigentlich unnötig, oder?

Beitrag von: Kat.

Heute  ist das Gespräch mit der Bank und ich hab mich im Netz mal ein wenig schlau gemacht.

Mal ehrlich.....Deutschland braucht sich nicht wirklich zu wundern. Ich zahle im Moment mit meinem Gehalt 350 Euro Schulden ab. Jeden Monat. Das noch bis Ende 2009, dann bin ich schuldenfrei. Naja sind alles so kleine Sachen die gehen halt. Jetzt kam ja das mit der Bank noch dazu.

Ich hab mal geschaut wegen Pfändungsgrenze und Privatinsolvenz, einfach um der Damen heute was sagen zu können, warum es besser ist, mein Koto auf null zu setzen und mich den Dispo so abstottern zu lassen.

Und siehe da!  Wenn ich in Privatinsolvenz gehen würde, könnte man von meinem Gehalt genau 35 Euro pfänden. Warum bin ich so doof und zahle das 10 fache jeden Monat ab?

Ich bin nicht der Typ der Schulden macht und es dann andere zahlen lässt, daher kommt das für mich nicht in Frage. Aber es würde mir mein Leben um einiges vereinfachen, denn 350 € im Monat mehr haben oder nicht haben, macht schon einen großen Unterschied, und mir würde es in der Privatinsolvenz viel  besser gehen als so.

Das ist doch mal echte Ironie und ist einfach nur Skurril. Manche Dinge kann ich echt nicht verstehen.

Beitrag von: sab.

Dieser Standpunkt ist eine gute Basis, genau das meinte ich das ist eine gute Gesprächsgrundlage für das Bankgespräch, denn wenn du ihnen klar machst, dass sie nichts von dir bekommen, außer du zahlst freiwillig, werden sie den Dispo ganz schnell wieder löschen und dir einen anständigen Kredit ohne Abschlussgebühr und andere zusätzliche Kosten gewähren, schließlich haben sie gegen deinen Willen gehandelt. Wenn sie das nicht tun, droh ihnen mit einem Bankwechsel und dann sollen sie doch mal sehen, wie sie an das Geld kommen, denn als Gläubiger müssen sie warten bis du die anderen, die du schon abzahlst bedient hast.
Bänker sind ja nicht dumm und rechnen können die auch, die lassen sich auf den  Deal ein, den du ihnen vorschlägst. Viel Glück heute beim Gespräch.

Beitrag von: J. B.  
Hier mal eine grundsätzliche Information zum Insolvenzverfahren, daraus dürfte klar ersichtlich werden, dass das nicht so einfach ist, wie es sich im ersten Blick darstellt. Wenn eine Person in die Insolvenz geht bedeutet dies im Klartext folgendes: Diese Person muss sechs Jahre lang alles, was über dem Regelsatz verdient wird, dem Insolvenzverwalter zukommen lassen, damit die Gläubiger dieser Person daraus entsprechend bedient werden können. Dies bedeutet, dass die betreffende Person sechs Jahre lang kein eigenes Handy, keinen eigenmächtigen Zugriff auf verdientes Geld haben wird und für Umsätze Rechenschaft ablegen muss.

Der Insolvenzverwalter hat damit Zutritt in die Privatsphäre, darf alle Unterlagen, wie Versicherungen, Sparkonten, Rentenversicherungen u.a. sichten, um auch diese Dinge mit zum Tilgen der Schulden zu verwenden. Abgesehen davon kommt es außerdem zum Eintrag in der Schufa, sowie im Schuldenregister, dieser Umstand kann schwerwiegende Folgen haben, sollte die betreffende Person zum Beispiel in die Lage kommen, sich eine neue Wohnung suchen zu müssen. Selbst nach den sechs Jahren werden diese Einträge noch für eine ganze Zeit einsehbar bleiben, dies vermindert die Möglichkeiten des freien Handelns der betreffenden Person erheblich und hat Auswirkungen in alle Bereiche des Lebens, dieser Umstand sollte in keinem Falle unterschätzt werden. Sechs Jahre sind eine lange Zeit und fühlen sich unter solchen Umständen mit Sicherheit nicht motivierend an.

So wäre es in einem solchen Fall kaum der richtige Weg, eine Bank dazu zu bringen, dem Wunsch des Kunden zu folgen, sondern es erscheint mir in jedem Falle sinnvoller, einfach die Wahrheit zu sagen. Gerade der Inhalt einer solchen Wahrheit: „Ich kann nicht mit Geld umgehen und möchte mit Ihnen zusammen jetzt eine gute und sinnvolle Lösung finden“, ist eine sehr menschliche und der Bank mit Sicherheit auch gut bekannt. Außerdem sind Schulden in Höhe von: 3.500,-- € mit Sicherheit noch kein Grund, in die Insolvenz zu gehen, sondern bietet einen realistischen Hintergrund, eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten machbar ist.

Beitrag von: Kat.

Ich habe in keinem Falle vor, in die Insolvenz zu gehen, mir kam es nur so abstrus vor, dass die Pfändungsgrenze so bei mir liegen würde, ich hätte, laut dieser Erstinformation anscheinend 350,--€ im Monat mehr zur Verfügung, über das genaue Procedere mit dem zuständigen Insolvenzverwalter kenne ich mich nicht aus, schon gar nicht kann ich nachempfinden, wie sich diese dauerhafte Bevormundung anfühlen würde. Unabhängig davon kommt es für mich ohnehin nicht in Frage, sondern es war nur der Umstand, monatlich mehr Geld zur Verfügung zu haben, der mich diesen Gedanken aufnehmen ließ.

Ich sehe es genauso, dass es am Besten ist, einfach die Wahrheit zu sagen, so geht es ja wirklich vielen Menschen, so dass dies auch für die Bank klar nachvollziehbar ist. Ich will meine Schulden auch zurückzahlen, denn das Geld habe ich ja definitiv ausgegeben, obwohl es nicht meins war. Um diesen Punkt komme ich auch nicht herum.

Desweiteren denke ich, mein Plan einen großen Teil dieser Schulden mit Hilfe des Weihnachtsgeldes und dem Verkauf des Autos zurückzahlen zu können, ist realistisch und für mich auch tragbar. Wenn dies so klappt, wie ich es geplant habe, würde ich damit rund 70 % der Schulden zurückzahlen können, so dass nur noch der Rest von ca. 500,-- bis 1.000,--€ abzustottern wäre. So gehe ich eigentlich davon aus, hiermit eine gute Basis für das Gespräch zu haben.

Und wie gesagt, am meisten ärgere ich mich über mich selbst und über meine Unfähigkeit das unter Kontrolle zu bekommen.

Beitrag von: sab


Mein Gedanke war nicht, in die Insolvenz zu gehen, sondern lediglich der, den Umstand zu erwähnen, dass das monatliche Einkommen nur knapp über der Pfändungsgrenze liegt. Im Grunde hätte die Bank dies auch vor der Vergabe des Dispositionskredits prüfen müssen, hätte die Bank dies nämlich getan, wäre es vermutlich gar nicht erst zur Vergabe gekommen.

Beitrag von: Hu.

Die grundsätzlichen Informationen zum Insolvenzverfahren muss ich doch ein wenig korrigieren, denn maßgeblich wäre nicht der Regelsatz sondern die Pfändungstabelle, hier liegt jemand mit zwei Kindern, für die Unterhaltspflicht besteht, bei einem Freibetrag von 1.570,-- €. Erst darüber hinaus müssten, in einem solchen Fall, bei einem zusätzlichen Nettoverdienst von ca. 10,--€ davon ca. 40 % als Pfändungsbetrag abgeführt werden.

Auch ein Handy wäre für die betreffende Person natürlich machbar, es gibt inzwischen schon für 50 € passable Handys, die mit dem Prepaid Verfahren von Aldi problemlos funktionstüchtig gemacht werden könnten. Festnetzanschlüsse bei der Telekom gibt es auch für Personen, die sich in der Insolvenz befinden, vor allem, wenn keine Schulden bei der Telekom aufgelaufen sind. So ist dies in jedem Falle sehr individuell, da die Schulden bei den betreffenden Personen sehr unterschiedlich aussehen dürften, so ist es schwierig solche Pauschalaussagen zu tätigen. Richtig ist mit Sicherheit, es ist nicht erstrebenswert.

Die Kontrolle des Treuhänders beschränkt sich in der Wohlverhaltensperiode darauf zu gucken, ob der Arbeitgeber pfändbare Beträge abführt. Wenn, was manche THs gestatten, der Insolaner selbst abführt, muss nur die monatliche Gehaltsabrechnung eingereicht werden.

In den Schränken wühlen normal gestrickte Treuhänder ganz bestimmt nicht herum. Schon der Hausbesuch nach der Insolvenzeröffnung ist die absolute Ausnahme. Da meist eine Eidesstattliche Versicherung vorliegt und die Vermögensverhältnisse somit bekannt sind, würde das eh nichts bringen. Und für die paar Kröten, die der TH bekommt, macht der sich nur in aussichtsreichen Fällen die Mühe, sein Büro zu verlassen.

Nach Abschluss des Verfahrens hat der TH (der vorher  IV hieß, bei Privatinsolvenzen aber generell TH genannt wird) ohnehin nahezu alle Kontrollrechte verloren. Was der Insolaner mit seinem pfandfreien Geld macht, geht ihn z.B. nichts an.

Ein wirkliches Problem kann die Wohnungssuche sein. Schufa-Einträge sind da ein echtes Hindernis. Das gilt aber für die EV mindestens genauso. Wer aber die Kaution sofort zahlen kann und auch noch über einen Arbeitsvertrag verfügt, hat selbst mit schlechtem Schufa-Ergebnis außerhalb von Ballungszentren bei privaten Vermietern Chancen, eine Wohnung anmieten zu können.

Beitrag von: J. B.

Vielen Dank für diese detaillierten Informationen.

Beitrag von: A.

Am besten ist es natürlich gar nicht erst in eine solche Situation zu kommen, ich weiß, es ist unnötig dies extra aufzuschreiben, tue es aber dennoch, weil es oftmals auch die eigene Einstellung ist, die die Menschen in solche Situationen „reinschliddern“ lässt. Wenn wir uns nur mal überlegen, mit welchem Zwang alleine schon Weihnachten verbunden ist. Der eigentliche Sinn dieses Festes ist vollständig vom Konsumrausch und- denken vertrieben worden.
Unausgesprochene Erwartungen und Ansprüche gilt es zu erfüllen, dabei kommt es überhaupt nicht mehr auf den Wert eines Geschenkes an, sondern diese müssen über die Masse erfüllt werden.

Wir verweigern uns diesem Stress und der Hektik nun seit 30 Jahren, Geschenke gibt es nur für die Kinder, Geschenke für die eigenen Geschwister, Eltern und Schwiegereltern wurden abgeschafft. Anfangs war es enorm schwierig, dies durchzusetzen und es hat auch einige Zeit gedauert, bis es uns gelungen ist. Wir spenden das Geld, das wir dadurch sparen der Kinderkrebshilfe, weil wir der Meinung sind, es ist dort sehr viel besser aufgehoben als im Kreislauf des Konsumdenkens.

Nebenbei hat dies noch weitere sehr schöne Effekte, wir müssen uns nicht in diese grauenhafte Hektik begeben, keine überfüllten Kaufhäuser, voller schlecht gelaunter und gestresster Menschen, die den Umstand vergessen haben, Weihnachten soll das Fest der Liebe sein. Kein verzweifeltes Suchen nach einem passenden Geschenk, welches nicht zu viel kosten, den Beschenkten aber dennoch „erfreuen“  soll, so dass man ohnehin doch mehr ausgibt als man zur Verfügung hätte. Und unser zu Hause ist frei von irgendwelchen unerwünschten Staubfängern, die aus Verlegenheit gekauft wurden und nur aus Pflichtbewusstsein aufgestellt werden, in der Hoffnung, „es“ möge doch demnächst mal runterfallen.

Stattdessen Zeit für Freunde, zum Teetrinken, Bratapfelessen, backen, klönen und Briefeschreiben.

Was meint Ihr wohl, wie viele Menschen sich über einen schönen, handgeschriebenen Brief freuen! Oder über einen selbstgebackenen Stollen.

Und wer sowieso knapp bei Kasse ist, der muss nicht seine paar Kröten auch noch für Geschenke ausgeben, die er sich eigentlich gar nicht leisten kann. Dazu gehört sicher Mut und Konsequenz - wir leben nun schon lange sehr gut damit!

Beitrag von: Kat.

Grundsätzlich sind diese Gedanken richtig, allerdings geht es bei mir nicht um Weihnachten, sondern um das Leben im Rest des Jahres. Aktuell lässt sich von dem Gespräch mit der Bank folgendes berichten: Der Dispositionskredit wurde sofort gestoppt, die Summe hat sich auf 3.000,--€ reduziert, dies finde ich schon mal sehr angenehm, es sind 500€ weniger als gedacht.
Negativ ist, dass es nicht möglich ist, mir einen privaten Allgemeinkredit einzuräumen, da ich hierfür zu wenig verdiene, hier spielt nämlich die Pfändungsgrenze ganz klar eine Rolle und der Umstand, dass dies bei der Vergabe des Dispositionskredites, der mich ja viel mehr kostet, nicht der Fall war, finde ich persönlich wirklich nicht in Ordnung. Nach heutiger Aussage ist also eine Umschuldung zunächst nicht möglich.

Wir haben vereinbart, ich werde ab nächsten Monat einen Sparplan haben, dies wird ein extra Sparbuch sein, auf das ich monatlich eine gewisse Summe einzahle, allerdings ohne freien Zugriff, sondern dieses Geld wird dafür verwendet, den Dispositionskredit abzuzahlen, sobald nach ein paar Monaten, eine gewisse Summe angespart wurde. Wenn ich also zum Beispiel 80 € im Monat auf dieses Sparbuch abführe, kann ich nach 5 Monaten den Kredit um 400,--€ vermindern. Sondereinnahmen, wie das Weihnachtsgeld, kann ich jederzeit dazu verwenden, den Kredit zu reduzieren.

Wenn der Dispositionskredit dann so abgetragen ist, dass mir aufgrund meines Einkommens ein privater Allgemeinkredit gewährt werden kann, kann die Bank meinem Wunsch nach der Umschuldung nachkommen.

Dies ist nicht die Lösung, die ich mir gewünscht hätte, da ich ja für den Dispositionskredit viel höhere Zinsen zahlen muss, aber ich bin schon mal froh, den Druck ein wenig los zu sein.
Titel: Re: ADHS und der Umgang mit Geld

Beitrag von: t.t.m.

Positiv ist wohl zu bewerten, dass eine Lösung gefunden wurde, die dir Entlastung bringt, denn der sowas drückt dermaßen und hat erhebliche Auswirkungen auf das gesamte Leben. Ich wünsche dir sehr, dass diese Maßnahme schnell Früchte tragen wird.

Beitrag von: f.

Mir ist es ganz genau so passiert, mit ungefähr demselben Ergebnis, deshalb:
Nochmal ganz klar und deutlich die Fakten:

Also, Dein Lohn ist nicht zu gering, um Dir einen Dispo von 3500€ zu einem Zinssatz von ca. 15-18% zu gewähren, aber für einen Kleinkredit für max. 10% Zinsen ist dein Einkommen zu gering?

Klar, möchte die Bank das Geld zurück bekommen und möglichst daran verdienen will sie auch noch. Ebenso klar ist, dass es nicht im Interesse der Bank liegen kann, dass du in die Privatinsolvenz marschieren musst, da dies die Aussicht darauf, das Geld zurück zu bekommen, sehr verringert.

Die Person, die diesen Dispositionskredit eingeräumt hat, hat auch die genaue Kenntnis über dein Einkommen, so dass auch hier nach dem Fehlverhalten gesucht werden muss. Es ist, meiner Meinung nach, nicht richtig, dass die Bank hier keine Verantwortung übernimmt, denn dieser Dispositionskredit hätte niemals eingeräumt werden dürfen, diesen Umstand muss die Bank doch auch berücksichtigen? So bleibt zum Schluss die Frage, die wir uns schon so oft gestellt haben: Wer ist eigentlich der größere Verbrecher, der der eine Bank überfällt, oder der, der eine gründet?
Viel Erfolg!

Beitrag von: ka.


Das ist in der Tat eine sehr gute Frage, es wäre auch eine Überlegung wert, den Vorgesetzten dieser Person, die diesen Kredit eingeräumt hat, zu kontaktieren, um so die gewünschte Lösung zu erreichen. Denn es handelt sich um ein klares Fehlverhalten der Bank, auch wenn das Geld nicht hätte ausgegeben werden müssen, es stand zur Verfügung und jemand, der klar von sich weiß, dies auch sagt, nicht mit Geld umgehen zu können, ist der Versuchung nicht gewachsen. Die Bank hätte zumindest ein Gespräch führen müssen, bevor der Kredit eingeräumt wird. Da hat der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin eindeutig gepennt und es kann nicht sein, dass du dies nun in aller Konsequenz alleine ausbaden musst.

Beitrag von: f.
Wenn dieser Vorschlag der Bank nicht angenommen werden soll, gäbe es auch noch die Möglichkeit, sich bei der Verbraucherzentrale Rat zu holen. Der Verbraucherschutz ist für solche Fälle da, verfügt über Fachpersonal und es ist nicht notwendig, dass die gleich in Aktion treten, aber hilfreiche Tipps kann man in jedem Falle bekommen. Wenn nun weitere Informationen über die Möglichkeiten vorliegen, kann immer noch überlegt werden, was am Besten zu tun ist.
Ich gehe dafür fast 3 Monate arbeiten, um diese Summe netto zu verdienen, ich hätte da also auch wirklich dran zu knabbern.

Beitrag von: Kat.

Das Problem ist aber...... mich hat keiner gezwungen das Geld auszugeben. Es stand keiner mit einer Knarre da und meinte ...Los Katja...noch nen Hunni … Das war alles ganz alleine meine Entscheidung und damit auch mein Fehlverhalten. So sieht es leider aus.

Ich hab da Mist gemacht. Ganz einfach. Klar rechnet die Bank mit sowas. Klar gehen die davon aus, dass ich das Geld nehme und die an den Zinsen verdienen, klar wären die Zinsen bei  einem Allgemein Kredit günstiger und genau aus diesem Grund machen sie es nicht. Das ist mir alles durchaus bewusst - aber so sieht es aus.

Und ich bin erst mal froh, dass ich hingegangen bin,  um den stoppen zu lassen. Das hätte ich schon vor 8 Wochen machen sollen, dann hätte ich diesen Berg Schulden heute gar nicht.

Genau –das- sagte die Bankangestellte gestern auch, wäre ich sofort vorstellig geworden, wäre der Kredit direkt gelöscht worden. Aber ich kam ja nicht. Und damit hat sie recht.

Es war eine Aktion der Bank, alle Kunden,  die keinen Dispo haben anzuschreiben.  Klar ist das abzocke und klar ist auch, dass es echt mies ist. Aber es liegt immer noch an mir, ob ich dabei mitmache, den Kredit annehme und sogar auch noch in Anspruch nehme, kurz:  bin ich da schon schön selber Schuld.

Was also könnte mir der Verbraucherschutz anderes dazu sagen, als: „ Frau xxx sie sind ja auch ein bisschen doof“! Der Satz wird vermutlich kommen. Wenn auch nicht in dieser Umgangssprache. Daher zahl ich das jetzt brav zurück, wird mir zwar aufgrund meiner finanziellen Situation echt nicht leicht fallen, aber so ist es nun einmal. Fakt ist, ich habe mir 3000,- Euro geliehen, die ich nicht hatte und habe dieses Geld auch ausgegeben, jetzt geht es an das zurückzahlen. So weh das auch tut.

Beitrag von: ka.


Es ist sicherlich besser, das Geld aufbringen zu können, auch wenn es wirklich schwer fällt. Ich für mich weiß, ich könnte es nicht und es ist meine riesen Angst, doch mal den Verlockungen des Marktes zu erliegen, es kostet nämlich auch sehr viel Kraft, immer vernünftig zu sein. Ich kann sehr gut verstehen, wie du dich fühlst.

Ich denke, diese Sichtweise ist sehr realistisch, denn es bringt jetzt auch nichts mehr, sich schuldig zu fühlen und damit verrückt zu machen, so wie das hier gelaufen ist, würde das bei vielen Menschen keinen Deut anders sein, dazu braucht es nicht mal unbedingt ADS / AD(H)S, denn ganz viele Menschen können nicht mit Geld umgehen und genau hiervon lebt eine Bank, dies auch nicht schlecht.

Die gefundene Lösung scheint ein gangbarer Weg zu sein, die Zeit zurückdrehen kann niemand, ist zwar wirklich unglücklich und blöd gelaufen, dies ist aber nicht mehr zu ändern. So halte ich es auch für besser, nach vorne zu schauen, den Lösungsplan zu verfolgen und in doch absehbarer Zeit dieses Problem los zu sein. Wer weiß, vielleicht sieht es nächstes Jahr um diese Zeit auch schon ganz anders aus.

Ich halte auch nicht viel davon, hinterher groß zu meckern, sondern was zu tun. Du wirst das mit Sicherheit für dich selbst ausgewertet haben und gut ist es. Wichtig ist allein, dass du jetzt durchhältst und beim nächsten schönen Angebot brav: Nein, Danke! sagen kannst. Und das wirst du vermutlich auch können.

Beitrag von: f.

Auch wenn das eigene Mitwirken mit Sicherheit nicht gänzlich unberücksichtigt bleiben darf, es auch klar war, dass dieses Geld nicht eigenes ist, ist genauso klar, dass ein solches Verhalten der Bank System hat. Die kennen ihre Kunden nämlich besser als allgemein gedacht.

Daraus ergibt sich für mich nun folgende Gegebenheit: Fakt ist, Du wolltest keinen Dispo sondern ein Guthabenkonto. Dies eben aus ganz bestimmten Gründen. Du hast zum Schutz für Dich und deiner Familie eine Vorsorge getroffen, weil Du wusstest was passiert, wenn Du einen Dispo hast. Fakt ist, die haben das unterlaufen. Also eine Abmachung gebrochen.

Auch das Argument, du hättest ja vorsprechen können, finde ich nur bedingt haltbar, denn es steckt klar Kalkül dahinter, dass genau dies nicht getan wird, erst herrscht Aufregung, es wird sich vorgenommen, zur Bank zu gehen, dann wird dies aufgeschoben und letztlich wird es gar nicht erledigt, tja, und schon folgen die Rechnungen.

Eine interessante Frage wäre doch auch, aus welchem Grund hat die Bank denn Kunden, die keinen Dispo haben? Oder die Frage mal anders gestellt:

Warum wurden diese Kunden nicht erst angeschrieben, um nachzufragen ob ein Dispo gewünscht ist, um diesen dann erst bei einer erfolgten Zustimmung einzurichten?

Ich denke, die Antwort kennen wir alle, nämlich, weil dann vermutlich kaum einer von den Angeschriebenen diesen in Anspruch nehmen würde, und  genau das ist ja der springende Punkt!

Das wäre ungefähr damit zu vergleichen, wenn nun ein Autohaus auf die Idee käme, dir ein Auto zur Verfügung zu stellen, um dann nach einiger Zeit anzukommen und diese Leistung nun in Rechnung stellen würde. Da jeder Autohalter weiß, er muss zudem auch noch Versicherung und Steuern abführen, würde dies entsprechend oben drauf auch noch in Rechnung gestellt werden.

Und die Leute vom Verbraucherschutz hören noch ganz andere Geschichten, da kann man sicher sein. So kann ich persönlich mir nicht vorstellen, dass eine Aussage vom Inhalt käme, eine Person sei ja auch doof, oder ähnliches. Es geht auch nicht darum, dass dieses Geld nicht zurückgezahlt werden muss, klar muss es das, aber es geht um die Modalitäten und damit ganz klar um das Wie. Es kann nicht angehen, dass einem Verbraucher ein solcher Kredit erst angedreht wird, um später einen kleinen Privatkredit aber abzulehnen, weil das Einkommen zu gering sei.

Der Bank gegenüber brauchst du kein so großes Verantwortungsgefühl zu haben, die haben das geschickt eingefädelt. Es ist ein Lernprozess, der unsereinen –im wahrsten Sinne des Wortes- eine Menge Lehrgeld kostet.

Beitrag von: fl.

Mir schwirren dazu seit Tagen die Begriffe "Sittenwidrigkeit", "Nichtbefolgen einer ausdrücklichen Weisung des Kunden (=ich WILL keinen Dispo, ich will nur Guthabenkonto)" und "Fehlen einer eindeutigen anders lautenden Willenserklärung" sowie diffuse Gedanken, ob es nicht in letzter Zeit irgendwo eine Präzisierung bezüglich der "Zustimmung durch Unterlassung eines Widerspruchs" gegeben hatte, im Kopf herum.

Ist vielleicht arglistig eine Willensschwäche ausgenutzt worden, die der Bank mit Äußerung des Wunsches nach einem dispositionslosen Guthabenkonto doch hinlänglich bekannt gewesen ist?

Vielleicht wäre es möglich, der Bank insoweit einen Strich durch die Rechnung zu machen, als das Geld von anderer Seite zu besorgen, um diesen zinsteuren Kredit zurückzubezahlen, oder jeden Tag dreimal hingehen und jedes Mal 10 € bar am Schalter auf das Konto einzahlen, das würde die Bank richtig kosten, dann mein „geringes Einkommen“ nehmen und bei einer anderen Bank ein kostenloses Girokonto einrichten.  

Und die genaue Logik, aus welchem Grund nun ein so teurer Dispositionskredit tragbar ist, während ein kostengünstiger allgemeiner Privatkredit dies nicht ist, sollten sie schon mal nachvollziehbar erklären.

Beitrag von: kr.

Also nochmal im Klartext: Du legst ein Sparbuch an, bekommst höchstens 2% Zinsen,  sollst ca. 5 Monate lang sparen und für den Dispo ca. 12 % Zinsen bezahlen? Das sind 10% Unterschied!
Für einen Kredit verdienst du zu wenig, aber für einen Dispo nicht?

Ich finde auch, dies verdient doch noch mal weitere Aufmerksamkeit, ich würde nochmal vorsprechen und auf alle Fälle versuchen, den Zinssatz zu senken. 10 % machen hier einen gewaltigen Unterschied aus.

Beitrag von: Hu.

Die Sache ist doch ganz einfach. Eine Bank hat ein Angebot gemacht, eine Kundin hat es angenommen. Sie hätte es nicht tun müssen.

Beitrag von: f.

Nun, die Sache –so gesehen- ist natürlich schon ganz einfach, Angebot gemacht, Angebot angenommen und fertig ist der Schuldenberg. Es geht hier definitiv um die Verfahrensweise der Bank und um daraus resultierenden Modalitäten.

ADHS und Stresssituationen

In Stresssituationen bleiben viele ADHS’ler ruhig, sie bleiben ruhig, wo andere in Panik geraten und sind so in der Lage, den Überblick zu behalten. Viele ADHS-Menschen kennen dieses Gefühl, so dass vermutlich davon ausgegangen werden kann, dass es sich um eine ADHS spezifische Eigenart handelt. Unter Piloten sind viele ADS-Menschen zu finden, sie sind gesellschaftlich sehr anerkannt; und wenn die "Normalen" in eine so extreme Stresssituation kämen, wie sie beim Fliegen entstehen kann, würden sie durchdrehen und mit Sicherheit nicht mehr in der Lage sein, das Flugzeug zu stabilisieren und die Notlandung erfolgreich zu absolvieren. Ein ADS-Pilot wird ruhig und macht inmitten von Piepen und schrillen Alarmtönen alles Nötige. Hier ist ADS ein Segen für uns alle.

Weiterlesen: ADHS und Stresssituationen

AD(H)S und Kreativität

ich glaube das beim adlser die kreativität durch die eigenschaft entsteht, das er scheinbar chaotisch ist, ich will es mal bildlich darstellen.

nehmen wir das hirn eines nicht adlser.

alle menschen verfügen über einen hirninformationsfluss den ich auch als einen fluss beschreiben möchte.

also bei einem nicht adlser ist dieser fluss ganz ruhig, auf diesem fluss schwimmen kleine schiffchen mit informationen die an relevanten stellen oder häfen abgeliefert werden sollen und dort bis zum nächsten abruf geparkt oder gelagert werden, also bildlich dargestellt schiff a, mit inforamtion a soll an hafen a abgelifert werden, dass setzt sich immer so fort, a - b - c - d - usw usw.

bei einem adlser ist dieser fluss ständig aufgewühlt, es gleich einer raftingtour mit einem schlauchboot, dadurch das der adsler als kapitän überfordert ist, lagert er die informationen ziwchenzeitlich in anderen häfen ab wo sie augenscheinlich nicht hingehören, also dadurch das es so viele informationen sind die er empfängt und der fluss so extrem unruhig ist, hat er nicht die zeit und konzentration, den fluss und die schiffe darauf richtig zu koordinieren und zu lenken, deswegen schaut er wo er z.b. information a ablagert, er legt information a nicht bei a ab sondern schaut was könnte so ähnlich wie a ausssehen, z.b. ä, h, v, usw, sprich er sucht einen willkürlichen hafen und lagert dort die informationen ab, dass erklärt auch das er dinge vergisst, weil die zuordnung sprich der index für informationen nicht stimmt. hinzukommt das er aufgrund dieser eigenart des adhs ein eigenes inhaltsverzeichnis hat, deswegen fällt ihm manchmal etwas wieder ein, was vergessen war aber eigentlich mit dem aktuellen thema nichts zu tun hat.

ADHS und Methylphenidat (MPH)

Der Wirkstoff findet sich in diversen Medikamenten wieder, wie z.B. RITALIN, MEDIKENET, CONCERTA, EQUASYM oder auch METHYLPHENIDAT HEXAL. Grundsätzlich ist der Wirkstoff immer derselbe, nur die Trägerstoffe sind unterschiedlich. Ritalin und Co. sind im Zusammenhang mit AD(H)S sehr umstritten und finden nicht überall Anklang. Dennoch sollte man das Medikament einmal genauer betrachten.

Weiterlesen: ADHS und Methylphenidat (MPH)

ADHS Kinder und Empathie

Ich vertrete die These, dass Kinder mit AD(H)S grundsätzlich über ein hohes emapthisches Empfinden verfügen. In diesem Zusammenhang erzählte ich einmal von einer Mutter, die mit aller Macht versuchte, ihre Probleme, Ängste und auch ihre Trauer vor ihrem Sohn zu verstecken. An dieser Stelle möchte ich einige Teile dieses Berichts wiedergeben: Eines Tages besuchte mich eine 28-jährige Mutter, und wir vereinbarten ein Coaching, Ihr Sohn war dabei, und ich hatte die Chance ihn zu erleben. Er war ein sehr aufgewecktes Kind mit klaren Tendenzen zur Hyperaktivität. Ich mochte Ihn sehr, da er mich an mich selbst erinnerte.

 

Das Faszinierende an diesem Kind war, dass er trotz seiner erst vier Jahre alles, was seine Mutter bewegte, extrem wahrzunehmen schien. Es kam mir vor, als wenn dieses Kind empathisch alle Emotionen und Gefühlsregungen der Mutter in sich aufnahm. Er war aufgrund dieser Situation auch sehr labil und man merkte, dass er mit vier Jahren schon ein großes Defizit im Selbstwertgefühl hatte.

 

An einem Morgen saßen wir am Tisch und ich fragte den Jungen ob er denn mitbekomme, wie es seiner Mutter gehe. Er sagte sofort: „Ja, sie ist immer traurig.“ Ich fragte ihn, warum er denn glaube, dass seine Mutter immer so traurig sei. Auch darauf wusste er sofort eine Antwort: „Wegen mir.“ Ich fragte ihn erstaunt wie er denn darauf komme. Er meinte: „Na ja, ich mache immer soviel falsch und vergesse soviel. Ich bin doof und habe wohl ein Loch im Kopf.“ Für die Mutter war das ein sehr harter Schlag, und sie wollte den Raum  erst einmal verlassen. Ich sagte dem Jungen, dass er sich da täuschen würde und das seine Mutter nicht wegen ihm traurig sei. Ganz im Gegenteil, sie würde ihn sehr lieben und nur sein Bestes für ihn wollen. Der Junge schaute mich an und hatte Schwierigkeiten, mir zu glauben. In diesem Moment kam die Mutter zurück in den Raum und setze sich wieder an den Tisch.

Ich sagte dem Sohn noch einmal in Anwesenheit der Mutter, dass er sich da täusche und seine Mutter niemals wegen Ihm traurig sei. Er drehte sich sofort zur Mutter und fragte mit ganz klaren Worten, warum sie immer so traurig sei. Die Mutter war erst etwas verwirrt, aber gab ihrem Sohn Antworten, mit denen er sogar etwas Anfangen konnte. Es war ein sehr schönes Gefühl für mich, da sich Aufgrund dieser Unterhaltung eine sehr große Sorge bei beiden Personen gelöst hatte.

Das Coaching verlief nach diesem Gespräch sehr harmonisch und war sehr effektiv. Das Verständnis dieses 4-jährigen Kindes hat mich ehrlich gesagt übermannt. Plötzlich war es möglich Absprachen zu treffen, die das Zusammenleben der beiden vereinfachte. Sicher trug das Coaching auch dazu bei, aber das plötzliche Verständnis zwischen Sohn und Mutter, die bisher gedacht hat, ihr Sohn bemerke ihre Traurigkeit nicht so sehr, war anders und gelöster.

Auch an diesem Beispiel zeigt es sich wieder, dass die problematische Kommunikation bei AD(H)S zu einem Großteil auf Missverständnissen beruht, die durch Unwissenheit entstehen, besonders was die emotionale Intelligenz betrifft, wird diese doch immer wieder unterschätzt.

Auch wenn Kinder nicht die richtigen Worte finden, so erleben sie doch Emotionen und wie bei jedem AD(H)Sler vermutlich ausgeprägter als bei nicht AD(H)Slern. Wenn wir nun unser Hauptaugenmerk auf die Kommunikation legen und schauen, welche Probleme dort entstehen, werden wir einheitlich feststellen, dass es dort im Grunde zwei Muster gibt, die bei uns und unseren Kinder Verletzungen und dadurch auch gewisse Verhaltensweisen erklären könnten.

Das erste ist die Tatsache, dass wir instinktiv von uns auf andere schließen und davon ausgehen, dass das, was uns gut tut, auch für unser Gegenüber richtig ist. Dort liegt meiner Meinung nach ein Trugschluss. Bleiben wir bei der Annahme, dass AD(H)S-Kinder eine höhere empathische Auffassung haben gepaart mit der Tatsache, dass sie sich durch ihr AD(H)S selbst als unzulänglich empfinden und gehen wir davon aus, dass Kinder nicht in der Lage sind, ihre eigenen Gefühle zu reflektieren, dann beziehen sie alle emotionalen Informationen, die sie erhalten, auf sich persönlich. Daraus folgt, selbst wenn eine Mutter aufgrund anderer Tatsachen traurig ist, wird das Kind dies auf sein Verhalten projizieren und sich dafür die Schuld geben.

Wie bei der beschriebenen Mutter gehen wir davon aus, dass unsere Kinder noch nicht so weit sind, um diese Emotionen zu verstehen. Dies bedeutet, dass wir hier die Empfindungen der Kinder unterschätzen, und ihnen dadurch keine Hilfestellung zukommen lassen können. Die Reaktionen der Kinder sind in diesem Falle auch nicht erklärbar und werden eventuell als Trotz angesehen. Beziehen sie das auf ein hypoaktives Kind, welches noch größere Schwierigkeit hat, eigene Emotionen auszudrücken.

Gerade bei Kindern habe ich die Erfahrung gemacht, dass Klärungen gewisser Umstände durchaus möglich sind, da die Kinder aufgrund ihrer emotionalen Sensibilität  Unstimmigkeiten in der Regel schon viel früher wahrnehmen, als es ihr Alter erahnen lässt.  
Klärungen können hier Schuldgefühle verhindern, die die Kinder zu Handlungen veranlassen könnten, die für die Eltern und Erzieher dann oft nur noch schwer nachvollziehbar sind.

Eine Hilfe zur Kommunikation kann bei solch klärenden Gesprächen mit kleineren Kindern der Einsatz von spielerischen Mitteln, wie z.B. Zeichnungen, Bilder, Puppen oder Ähnliches sein.

Der zweite und mit Sicherheit größere Aspekt ist das Unwissen über diese Menschen und über das, was bei ihnen das AD(H)S bewirkt. Eine nur wissenschaftlich und medizinisch dargestellte Definition reicht nicht aus, um die Seele dieser Menschen zu verstehen. Sie sind anders aber nicht schlecht.

Back to Top