ADHS und Kommunikation

Durch meine Arbeit als Mediator habe ich vor einiger Zeit einen Vater kennen gelernt. Er war der klassische Hypie und hatte eine 14-jährige Tochter, die hypoaktiv war. Er rief mich damals an und berichtet mir, dass die Kommunikation mit seiner Tochter nicht mehr zu ertragen sei. Es gäbe täglich Streit, und es sei unmöglich, ein vernünftiges Gespräch zu führen. Ich besuchte die beiden und hörte zu Beginn bei den Gesprächen einfach nur zu. Nach einiger Zeit unterbrach ich Vater und Tochter und machte den Vorschlag, mit jedem ein Einzelgespräch zu führen.

 

Zuerst sprach ich mit der Tochter. Ich fragte sie, was sie an Ihrem Vater denn so nerven würde. Sie antwortete, dass er immer, wenn Sie etwas erzählen wolle, sofort Zwischenfragen stelle, was sie dann veranlasse, sofort dicht zu machen, da sie nicht mehr in der Lage war, , dem Gespräch zu folgen. Er würde dann einen Monolog halten und mit Gesten und Mimik weiteren Druck auf sie ausüben, was sie hoffnungslos überfordere. Sie sagte im Anschluss, dass sie ihren Vater liebe, aber er sie unsagbar nerve. Danach sprach ich mit dem Vater und stellte Ihm die gleiche Frage wie zuvor der Tochter. Es kam die Antwort, mit der ich gerechnet hatte. Eine Unterhaltung mit der Tochter sei so mühsam. Er müsse ihr jedes Wort aus der Nase ziehen und viel Fragen blieben vollkommen unbeantwortet. Das sei nervig. Ich fand diese Äußerungen sehr interessant. Das war aus meiner Sicht das klassische Kommunikationsmuster zwischen Hypie und Hypo.  Wir setzten uns nun gemeinsam an einen Tisch, und ich erklärte beiden, wie ich die Sache sah. Anhand eines Beispiels versuchte ich zu beschreiben, was das „Dichtmachen“ auslöste.

„Die Fehler eurer Kommunikation sitzen mittlerweile so tief verankert durch die ständigen Wiederholungen, dass nur eine Geste oder ein Tonfall ausreicht, um ein „triggerähnliches“ Empfinden auszulösen. Die Geste kommt und wird als Vorzeichen für die bekannten Streitigkeiten empfunden. Das ist der Grund, warum ihr beide in der Kommunikation dicht macht.“

Ich sagte dem Vater, dass er als Hypie in seiner Verhaltensweise viel schneller sei als seine Tochter und seine Tochter als Hypo im Gegensatz dazu langsamer.

Beide fassten sich an den Kopf und sagten: „Na klar, dass ist es.“ Wir überlegten dann gemeinsam, was zu tun sei und vereinbarten einen Kommunikationsvertrag, der beiden gewisse Freiheiten, aber auch Grenzen aufzeigen sollte. Es wurde ein Codewort ausgemacht für den Fall, dass sich einer der beiden beengt oder bedrängt fühlen sollte.  Ich glaube, sie wählten das Wort „Kühlschrank“.

Wir vereinbarten auch, wie die Kommunikation bei wichtigen Themen abzulaufen habe. Unterhaltungen hatten in Zukunft etwas von einem Ritual. Wenn wichtige Themen anstanden, trafen sich beide in der Küche. Sie machten sich vorher Tee und schufen so eine entspannte Atmosphäre. Jeder hatte einen Block und einen Stift dabei, die wichtige Instrumente der Kommunikation wurden. Solange die Tochter etwas erzählen wollte, durfte er keine Zwischenfragen stellen. Er musste alle Fragen,  die ihm in den Sinn kamen, erst einmal  aufschreiben und sie erst dann stellen, wenn die Tochter mit ihrer Erzählung fertig war.

Umgekehrt verlief es ähnlich. Auch die Tochter musste zuerst zuhören, durfte aber nach dem Monolog des Vaters den Raum für 10 Minuten verlassen und konnte sich anhand der Notizen, die sie sich während des Gesprächs gemacht hatte, erst einmal Gedanken über die Antwort machen.

Der Vater rief mich am gleichen Abend noch an und erzählte voller Euphorie, wie das erste Gespräch verlaufen sei. Er berichtete, dass er das erste Mal keine Fragen zu stellen brauchte, weil er seiner Tochter einfach nur zugehört hatte. Alle Fragen, die er sich aufgeschrieben hatte, wurden im anschließenden Gespräch beantwortet, und umgekehrt sei es ebenso befriedigend gelaufen. Beide hatten sie genug Zeit und Ruhe, um alle gestellten Fragen vernünftig zu beantworten.

Er erzählte mir noch, dass sie nun gemeinsam ins Kino gehen und sich beide wirklich besser verstehen würden.

Dieses Beispiel macht die missverständliche Kommunikation aufgrund von Unwissen über die andere Person deutlich.

ADHS und Diagnoseerfahrungen

An dieser Stelle möchte ich Ihnen unbedingt noch unterschiedliche Erfahrungsberichte vorstellen, von menschen die sehr spät von ihrer AD(H)S erfahren haben, für viele Menschen ist die Diagnose soetwas wie ein Erwachen, eine Erklärtung für viele Dinge die im Leben stattgefunden haben, es macht Mut und hilft eventuell eine völlige Umstruktierung zu einem Lebenswerten Leben.

 

ich weiß noch sehr genau wie es bei mir war... eine sehr gute freundin brachte mich 2003 auf den gedanken das ich eventuell adhs haben könnte, sie nannte mich immer ihr verkanntes genie und wunderte sich, dass ich teilweise die kleinsten sachen im leben nicht geregelt bekommen habe. ich habe mich dann über das internet über adhs erkundigt und hatte das gefühl eines erwachen, ich erinnere mich sehr genau daran, ich konnte bestimmt 2 nächte nicht richtig schlafen. ich ging damals zu einem mir empfohlenen arzt und wollte mich testen lassen. als ich in das büro des ärztes kam, war mein erster satz, herlich das sieht hier ja wie mein eigener schreibtisch aus, ich erzählte meine geschichte, brachte fragebögen mit die ich im internet fand und machte ein ekg.

2 wochen später hatte ich den termin für den aufmerksamkeitstest und habe ihn insgesamt 3 mal verbaselt, also immer einen neunen termin gemacht, gab richtig schimpfe...

als ich alle testungen durch hatte, sass ich vor meinem arzt und fragte ihn: und nu? bin ich krank, was passiert jetzt? er fragte mich ob ich mich krank fühlen würde, ich sagte nein und er sagte gut... meine erste therapie damals war das buch eine andere art die welt zu sehen und zwanghaft zerstreut, was für mich persönlich das beste überhaupt war...

später bekam ich ritalin zum ausprobieren und bin heute immer noch damit zufrieden, da es mir sehr hilft gewisse dinge, auf die keine große lust habe zuende zu bringen.

natürlich setzte ich mich länger mit der thematik adhs auseinander, es war für mich eine art erwachen, ich wusste was los war, nach einer gewissen zeit kam ein anderes gefühl, es war sowas wie bereuen, sauer sein, weil ich nicht früher wusste das ich adhs haben könnte und zur kröhnung kam ein schlechtes gewissen, weil mir bewusst wurde was ich alle versäumt hatte, wen ich alles vertrieben habe und wem ich ungerechtfertigerweise die schuld an meinem eigenen versagen in bestimmten bereichen meines lebens gegeben habe...

heute ist adhs eigentlich kein thema mehr, zumindest für mich persönlich, ich hatte sicher mal eine phase wo ich mich hinter adhs versteckt habe, heute weiß ich es besser, meine postitiven eigenschaften helfen mir sehr die negativen zu minimieren. adhs ist einfach ein bestandteil von mier geworden, so wie ich graue haare habe, habe ich halt adhs.

ich denke das es mir persönlich auch sehr viel gebracht hat, in den foren zu lesen, mich auszutauschen und ich für mich möglichkeiten hatte mich durch die geschichten hier und freunde zu reflektieren.

na gut wurde nun alles etwas sehr persönlich aber ich bin wirklich gespannt was bei euch so war, ich denke das es anderen betroffenen auch helfen kann, solche berichte zu lesen, es kann die angst vor der diagnose nehmen und gute tipps und ratschläge für menschen, die sich erst kurz mit der thematik adhs auseinandersetzen.

Nanna

hallo
bei mir war das so...
als mein sohn in die schule kam hatte er von anfang an probleme da rit mir jemand das ads buch(von aust klaust ,hammerglaub ich)zu lesen. das hab ich dann getan und als ich es durch hatte war mein kommentar dazu das ist ja so allgemein geschrieben da könnt man ja genauso sagen ich hätt das auch. ( heut kann ich über diesen ausspruch lachen) nach zwei jahren rumgeteste wars dann bei meinem sohn  konkret und ich hab mich immer gewundert warum ich dieses kind manchmal sooo gut verstehen kann.

ich werd zum beispiel total hibbelig wenn ich son klitzekleinkram  frimeln muss und ich krich das nicht auf die reihe dann könnt ich die wände hochgehen Verlegen, oder das aufräumen ,warten, rechtschreiben ect. da giebt viele sachen die andere nicht nachvollziehen können .

meine freundin sagte mal zu mir du hast jetzt hunderte von büchern gelesen und hast immer noch nicht die rechtschreibung drauf? naja je mehr ich über f. adhs nachdachte und mir infos besorgte deto metr machte ich mir auch über mich gedanken kann das sein das ich nicht einfach dumm bin und nicht einfach faul und nicht einfach vorlaut usw.steckt da vieleich doch was anderes hinter? ich hab mich schon als kind andes gefüht und mir hatt das immer angst gemacht.

eines tages kam dann ein satz von der ergothera. meines sohnes : naja sie sind ja auch seeeeehr hibbeligdann  in der shg für eltern sagte die leiterrin zu mi nachdem ich so von mir erzählte:r du warst als kind bestimmt ein hypo.

da haben die gedanken kreise gezogen. und ich hab nen selbsttest für ads im internet gesucht und drei mal dürft ihr raten wo ich gelandet bin naja den hab ich dann gemacht und dann ... ganze 80 mal ja Schockiert von 100 fragen

ich hab darauf hin bei userer shg angerufen und nach nem arzt für die diagnose gefragt hab eine adresse bekommen. hab den arzt dann angerufen und erst mal einen ca 30 seiten starken fragebogen bekommen den ich und mein mann ausfüllen mussten. ich hab gedacht wenn du dem arzt von deine " macken " erzähltst lacht er dich aus oder hält dich für verrückt dem war aber nicht so er war total nett und hatt mir ein sehr gutes gefühl gegeben. nach der auswertung  stellte er  dann  die diagnose adhs. ging dann auch relativ schnell und war auch laut des arztes sehr eindeutig.

ich  hatte komischerweise einen drang das vorauszutreiben wie sonst selten.ich wollte wiso ich manchmal so ausflippe wnn ich wütend bin aber sonst bin ich doch so angepasst. wiso hab ich manchmal caos in der wohnung ich finds doch so schön wenn es ordentlich ist. manchmal hab ich in situationen die mir unangenem sind einen " fluchtdrang" wiso kann ich meine talente nicht optimal anwenden wiso nie an einer sache drann bleiben? warum ist mein kopf so voll das ich die gedanken nicht sortieren kann? usw usw.

so und jetzt? ich bin froh das ich die diagnose ich war und bin immer anders war als andere. für mich war es eine erleicherung zu wissen warum das so ist und hört sich vieleicht seltsam an aber ich mag mein adhs es ist ein teil von mir und es macht mich unter anderem zu dem der ich bin .( hab ich glaub ich schon mal geschrieben) natürlich ist das adhs nicht nur positiv ich hab in manchen bereichen wirklich schwierigkeiten die mich auch sehr belasten, aber ich bin immer bemüht für mich das gute daran zu sehen und eben die schweirigkeiten zu kompensieren so gut es ebend geht.

Jassi

Das erste mal so wirklich aufgefallen ist es mit 15 Jahren, ich war beim Psychologen und hatte bei diesem über einen halben Tag lang, verschiedene Testreihen durchlaufen. Das Ergebnis lag bei einem Gesamt-IQ, der im Bereich der berühmten 2% lag und einem Konzentrationstest der im Bereich der schlechtesten Ergebnisse lag die man so bekommen kann, bei unter einem Prozent glaube ich, was heißt, das weniger als ein Mensch schlechter gewesen ist als ich.... Huch
Der Psych. war platt, wußte sich nicht zu helfen und schickte mich nach Hause und Punkt. Dann passierte die nächsten 12 Jahre nichts mehr in diese Richtung.

Meine Säuglings- und Kindheitszeit war schon sehr ADS-typisch, wobei ich im nachhinein immer wieder sehe das ich zu Anfang meines Lebens der absolute hyperaktive Typ gewesen bin und erst so mit Beginn der Pupertät ein Hypo. aber doch innerlich sehr nervös, mit den Händen immer in Aktion. Zudem wurde ich über 4 Wochen zu früh geboren, mit zuvor massivem Sauerstoffmangel.

Als Kind war ich wirklich wahnsinnig kreativ, vor allem im aushecken von Streichen nicht zu bremsen, immer in Bewegung, ging nie vor ein Uhr nachts ins Bett(meine armen Eltern!), hatte die heftigsten Zornesausbrüche, etc. p.p., ich könnt jetzt ewig so weitermachen.

Schule hab ich damals grad so geschafft, hab auch allerdings selbst auf die Abschlußprüfungen nix gelernt, ging da völlig unvorbereitet rein.
Danach Ausbildung, während dieser einmal den AG gewechselt und danach 3mal innerhalb von 1 1/2 Jahren den AG gewechselt...ich war echt noch nie einfach... Augen rollen

Eine Zeit lange war ich sehr begeistert von syntetischen Drogen und ihren Wirkungen, an Speed und Koks hatte ich nie Interesse, denn es funzte nicht, heute weiß ich ja warum!  Huch Der AHA-Effekt kam dann vor ca. 4 Wochen durch die ADS-Diagnose.

Diagnostiziert wurde ich durch meinen Sohn, er ist aber wirklich ein sehr leichter Fall von ADS, man merkts eigentlich gar nicht. Frag mich zur Zeit auch wirklich ob ers überhaupt hat, schließ es allerdings nicht komplett aus, denn ICH habs ja auch und die Gene, die Gene.....ihr wißt ja schon.

Wies nun weitergeht, da bin ich wirklich mal gespannt darüber.

Sabru

Tja, mit Mitte zwanzig hatte ich Angst, ich hätte eventuell eine unentdeckte, vererbbare Krankheit, denn mein Vater und seine Schwester schienen mir nicht ganz normal zu sein. Irgendetwas war da. Ich hatte nur ein Ziel, nie zu werden wie die Beiden. Ich wollte aber ein Kind und hatte Angst, dass Es vererbbar war.

Ich merkte, ich war auch anders. Irgendwann dachte ich, entweder spinnen alle anderen, oder ich. Nach gründlichen Überlegungen fand ich, ich spinne nicht. Von da an war es mir egal, was die Leute dachten und ich akzeptierte mich, wie ich bin. Ich nutzte meine Stärken und legte mir ein gesundes Selbstbewußtsein zu. Dies half mir beruflich mit Erfolg meine Karriere aufzubauen. Privat gab es mehr Probleme mit den falschen Männern.

Erst als mein Sohn zur Schule kam, fingen die Probleme an. Ich habe gegoogelt und bin sofort auf ADS und HB gestossen. HB habe ich erst einmal verworfen und bei ADS ein AHA-Erlebnis gehabt. Sofort wußte ich, DAS war es also und vererbbar ist es auch. Ich wußte gleich, mein Sohn hat es von mir.

Erst 2 Jahre später kam die HB wieder in´s Spiel, die sich, ebenso wie ADS durch unsere Familie zieht. Nur hat sich nie jemand von uns für intelligent gehalten.

Eine Rolle spielt es eigentlich nicht, wenn da nicht die Schulschwierigkeiten meines Sohne wären.

Ich muss allerdings hinzufügen, das unsere Diagnose "nur" mässige ADS lautet. Meine diagnostizierende Psychaterin (dem Behandlungszimmer und dem Schreibtisch nach, selbst Betroffenen  Grinsend) bestätigte mir, dass ich keine Therapie nötig habe. Diese Meinung vertritt auch unser Kinderarzt ( selbst Betroffener, hat sich uns gegenüber geoutet  Grinsend) in Bezug auf unseren Sohn.

Mein Sohn hat ca. 2 1/2 Jahre Medikamente genommen, ich habe einen Versuch unternommen. Wir nehmen nun beide nichts mehr.

Wie Sie hier sehen könne, sind die Erfahrungen sehr ähnlich, es ist jedesmal wie eine Art Erwachen, erst die Klarheit, dann der Gedanke warum habe ich das nicht früher gewusst, dann die völlige Resignation, gemishct mit einer Art Scham, weil man feststellt, die anderen hatten doch nicht alle schuld, bis zu letztendlochen Akzeptanz und die daraus erwachene neue Lebensqualität.

ADHS und Schule

Aus meiner persönlichen Sicht erkläre ich mir mein AD(H)S folgendermaßen: Ich unterscheide bei den Sichtweisen in unserer Gesellschaft zwischen rationaler und emotionaler Wahrnehmung. Ich möchte Ihnen dazu eine Geschichte aus meiner Schulzeit erzählen. Sie passt ganz gut hierher, und sie stellt für mich klar, was die Auswirkungen unseres Schulsystems auf beide Sichtweisen beinhalten.

 

Es handelte sich um eine Geschichtsarbeit über die französische Revolution. Ich liebte dieses Thema, weil Robbespierre mich immer fasziniert hat. Ich habe alles gelesen und mir sogar die Mühe gemacht, in Videotheken darüber Stoff zu suchen und zu finden, um meinen damaligen Wissensdurst zu stillen. In diesem Fach wurde ich geprüft und erinnere mich sehr genau daran, wie motiviert ich zur Schule ging. An diesem Morgen war ich sehr aufgekratzt und erzählte meiner Mutter, dass ich 100%ig eine 1 machen würde, da ich ja nun wirklich alles zu diesem Thema wüsste. Mein Wissen war so umfangreich, dass ich meinen Klassenkameraden sogar Nachhilfe geben konnte, was mich natürlich besonders motivierte. Ich erinnere mich sehr genau an diesen Tag und ging frohen Mutes in den Unterricht.

Es wurde mündlich geprüft von einem Lehrer, den ich nicht kannte. Ich zeige Ihnen hier einmal den Verlauf der Prüfung:

Herr N.: „WANN wurde Robbespierre geköpft?“
Ich: „weiß nicht...!“
Ich: „Aber Herr N., ich kann sagen WARUM... „
Herr N.: „Das hab ich nicht gefragt... „
Ich: „Aber ich dachte darum geht es... „
Herr N.: „Nein, du hast nicht gelernt... „
Ich: „Doch, nur nicht das Datum. Ich hab’ das gelesen, und ich hab’ das hinterfragt, ich weiß WARUM Robbespierre geköpft wurde aber nicht wann... Ist denn der Termin so wichtig? Es geht doch um eine ganze Nation, eine ganze Anschauung, eine Veränderung der Gesellschaft, eine andere Sichtweise, eine Revolution…„
Herr N.: „Weißt du das Datum?“
Ich: „Nein!“
Herr N.: „O. K., du bekommst eine 6!“
Ich: „O. K..., denn ich hab ja versagt....!“

AD(H)Sler haben die Eigenschaft, immer wieder zu hinterfragen und die Ergebnisse zu vergleichen. Vermutlich liegt das an der Tatsache, dass der Betroffene sozusagen sein eigenes Inhaltverzeichnis für Informationen hat. In seinem Buch „Emotionale Intelligenz“ beschreibt Daniel Goleman den faulsten Lehrer der Geschichte. Er war nicht bereit oder Willens, den Schülern den Unterrichtsstoff beizubringen, sondern erfand 1792 das Zensurensystem, welches heute immer noch im Schulsystem praktiziert wird.

In diesem System geht es darum zu erfahren, inwieweit die Schüler in der Lage sind auswendig zu lernen. Natürlich werden auch Inhalte abgefragt, aber der überwiegende Lernstoff wird durch Auswendiglernen geprüft, also rationales Erfassen der Informationen, die zu einem späteren Zeitpunkt abgerufen werden können.

Ich glaube, ein AD(H)S Betroffener hat ein eigenes System. Aufgrund seiner Denkstruktur hinterfragt er solange, bis er ein Thema verstanden hat. Die Informationen werden in der Regel eher inhaltlich, sprich emotional erfasst. Diese Art der Erfassung oder des Lernens lässt sich mit Auswendiggelerntem für den nicht AD(H)Sler nicht vereinbaren.

Ich habe mich bei meiner Geschichtsklausur nie um Daten gekümmert. Für mich war es viel interessanter zu wissen, warum das alles passierte, welche Hintergründe es gab. Wie war der Verlauf der Geschichte? Was waren die Auswirkungen der Revolution und was passierte danach?

Ich erinnere mich auch an Mathematik -  Rechenwege. Ich habe diese Wege nie verstanden, da ich in meiner Hinterfragung andere Wege gefunden habe. Aber auch das war nicht richtig, weil ich den vorgegeben Rechenweg nicht eingehalten habe, aber  trotzdem auf das gleiche Ergebnis kam. Ich konnte mir die vorgegeben Wege nicht merken. Ich vergaß sie schlicht und einfach und bekam wieder schlechte Noten und führte unglaubliche Diskussionen mit meinen Lehrern. Ich denke heute, dass das Resultat meines Verhaltens meine so genannte „schwere Erziehbarkeit“ ausmachte.

Ich bin der festen Überzeugung, dass AD(H)S-Betroffene ganz einfach anders funktionieren, man aber aufgrund der vorherrschenden Meinung, dass ja alle irgendwie gleich sind, festlegt: So hat es zu funktionieren und nicht anders. Wer dann aus dem Rahmen fällt, kommt in Förderschulen, die früher noch Sonderschulen hießen, und das Stigma ist geschaffen.

Ich hatte vor ein paar Tagen ein Telefonat mit meiner großen Schwester. Sie ist Lehrerin, vermutlich auch ADS-hypoaktiv, wobei sie das niemals so sehen würde. Wir haben schon diverse Diskussionen über AD(H)S geführt. Als ich damit konfrontiert wurde, gab es für sie kein AD(H)S. Sie sagte immer, es sei ein Erziehungsproblem, und ich solle mich nicht so anstellen. Das machte mich rasend, und eine Unterhaltung darüber war nicht möglich.

Dadurch, dass sie nun als Lehrerin massiv mit der Thematik konfrontiert ist, reden wir immer häufiger über AD(H)S. Ich muss ihr zugestehen, dass sie im Grunde Recht hat mit der Aussage, dass AD(H)S ein Erziehungsproblem ist, wobei die Aussage, die sie heute fällt, anders klingt als früher. Früher gab sie den Eltern die Schuld, was heute nicht mehr der Fall ist. Gehen wir davon aus, dass unsere Kinder einfach anders funktionieren, ob nun aufgrund einer Störung oder weil die Evolution es so vorgesehen hat, dann kann man Eltern nicht den Vorwurf machen, dass sie ihre Kinder falsch erziehen. Sie erziehen sie nach bestem Wissen und Gewissen. Sie nutzen die Informationen und Normen, die allgemein bekannt sind.

Sie ziehen sich die Informationen darüber aus Quellen, die Ihnen zur Verfügung stehen. Wenn aber zu wenig über das Phänomen AD(H)S bekannt ist, kann man hier keine Vorschläge erhalten, die die Erziehung eines AD(H)S-Kindes sinnvoll unterstützen würden.

Ich vergleiche das immer mit einem Mechaniker, der einen Motor reparieren will. Ich kann ihm keine Ratschläge geben, wie er den Motor reparieren soll, weil ich gar nicht weiß, wie der Motor innerlich funktioniert.

ADHS und klinische Betäubungen

Als ich ca.13 Jahre alt war, hatte ich einen schweren Fahrradunfall, bei dem ich mir einen doppelten Kieferbruch zuzog. Ich wurde damals mehrere Stunden im Krankenhaus operiert. Als ich später nach Hause kam, litt ich unter Albträumen von besonders übler Art. Ich fantasierte immer von grünen Männern und bat meine Mutter unter Panik, dass sie sie wegmachen solle. Irgendwann saßen wir im Krankenhaus, weil ich mal wieder untersucht werden sollte. Plötzlich kamen einige Ärzte in grüner Kleidung aus einem OP, und ich sagte zu meiner Mutter: „Schau mal, da sind die grünen Männer.“ Meine Mutter erschrak und fand so heraus, dass ich wohl während der Narkose mehrfach aufgewacht war.

Ich hatte ab da bis zu meinen ca. 27. Geburtstag eine Phobie vor Zahnärzten. Erst eine sehr gute Freundin, selbst von Beruf Zahnärztin, hat es geschafft mich dorthin zu bewegen. Ich persönlich kann mich an keine Vollnarkose erinnern, bei der ich nicht aufgewacht bin. Auch die Wirkung von Wick Medinight ist atypisch. Es dreht mich eher auf. Ich werde davon absolut nicht müde. Diese Diskussion über AD(H)S und klinische Betäubungen habe ich einmal bei uns im Forum zur Diskussion gestellt. Es kamen dabei sehr interessante Artikel heraus, aus denen klar erkennbar ist, dass dies wohl ein allgemein verbreiteter Zustand ist. Ich möchte einige der Antworten unserer User hier präsentieren, da ich mir sehr gut vorstellen kann, dass dies für viele AD(H)Sler ein sehr wichtiges Indiz ist.

Hinzu kommt die Tatsache, dass es nicht gut sein kann, wenn Kinder und auch Erwachsene bei Narkosen aufwachen. Welche Traumata da entstehen können, mag ich mir gar nicht vorstellen.

Cori69

Bei meinem Sohn wirkte dieses "Scheiß-egal-Beruhigungs-Mittel" vor einer OP auch eher wie'n "High-Macher"...

Er sah alles doppelt, versuchte meine Nase anzufassen... ging aber nicht weil er daneben griff! Er kriegte nen totalen Lach-Flash usw...! (ok, zumindest hatte er keine Angst mehr!!!) Aber ruhig in dem Sinne wurde er absolut nicht, er versuchte ständig wieder aufzustehen!

Wieviel Narkosemittel er brauchte, weiß ich nicht, aber die Aufwachphase war voll der Horror-Trip, weil er ständig aufstehen wollte, nur geschrien und geweint hat... (Schmerzen konnte er aber eigentlich keine haben...)

Eine Stunde später, auf'm Zimmer, wollte er sofort essen und trinken und war kaum noch im Bett zu halten! TOP-FIT!!!

Der Kontroll-Besuch des Doktors, 'ne Stunde später, war dann auch witzig, wir mußten Kevin erst 'ne viertel Stunde suchen... Er spielte in nem anderen Zimmer Playstation...!

Der Doc meinte dann, sowas hätte er noch nie erlebt, nach DER Narkose wär normalerweise vor abends nicht an Aufstehen zu denken gewesen!

Petra J.

Mein Sohn hat mehrere OPs an den Ohren hinter sich. Beim ersten Mal bin ich noch in Panik geraten. als er beim Aufwachen nach der OP schon nach 10!!!! Minuten aus dem Bett wollte, wild um sich geschlagen und geschrien hat.

Das Klinikpersonal hat mich völlig entgeistert angeguckt, als hätte ich das Kind irgendwie nicht im Griff und gaben ihm Valium.

Die OP Schwester kam zufällig vorbei und meinte ganz lapidar: Oh, n Randalierer..hatta ADS?? Denn is das ganz normal*abwink* und ging weiter ihres Weges. Der Doc meinet anschliessend , das manche Dinge bei Adlern eben paradox wirken. Bringense beim nächsten mal jemanden mit der ihnen hilft den Jungen in der Aufwachphase festzuhalten.

So gings uns noch vier mal insgesamt und in zwei verschiedenen Kliniken die gleiche Erklärung.

Mir geht es genauso. Bin im letzten jahr dreimal innerhalb von zwei Wochen an einem infektiösen Schulterkopfbruch operiert worden.

Ich wurde im Aufwachraum wach und musste aufs Klo, und auf der Pfanne..na ja..kann ich nicht*löl* Die Schwester wollte mir nen Katheter legen. hab sie angeschnauzt ob sie wohl nicht ganz dicht sei*grins* ICH WILL ZUM KLO..hab noch nen Pfleger kommen lassen und bin gegangen..war topfit..die konnten es nicht fassen. Drei Stunden später hab ich mir meinen Tropf geschnappt und bin alleine durchs Zimmer gelaufen..man war echt fassungslos..kann doch auch nix dafür..ist eben so

Whisperie

Mit 8 Jahren hatte ich eine Mandelresektion unter Vollnarkose - das Aufwachen war laut Schwestern extrem heftig, wie erzählt wurde, ich hätte um mich geschlagen etc., das hätten sie bei sonst nicht vielen... OK, das kann auch unter "noch normal" verbucht werden.

Beim Zahnarzt kommt es schonmal vor, dass er nachspritzen muss - ich lasse nur mit Betäubung bohren. Einmal hat er 4 Spritzen setzen müssen...

Das Schlimmste eigentlich war aber eine OP am Kiefer, während der Schwangerschaft war mir hinter den Schneidezähnen ein gutartiges Geschwür gewachsen - das mussste später entfernt werden.
Der Arzt spritze in das Ding rein und drunter - da war ich schon kurz vorm umkippen (üübel). Und nach ein paar Minuten ließ die Betäubung komplett nach  Weinen

Da saß ich dann also, einen extrem unfreundlichen Arzt vor mir, der mich nicht ansprach oder beachtete, die Hände unter einem grünen Tuch verborgen, reden konnte man nicht - während das Geschwür mit dem Laser entfernt wurde. Keine Chance zu reagieren... Eben ohne Betäubung... Glücklicherweise hatte ich noch die Geburts-Vorbereitung im Hinterkopf, ich hab das dann versucht mit "Schmerzen veratmen" zu überstehen...

Anyron

Hallo allerseits,

ich möchte mich doch mal in die interessante Diskussion um anästhesiologische ("klinische Betäubungen") Verfahren und ADHS einmischen.

Die gängigste neurobiologische Theorie bezügliche der Pathogenese (also der Krankheitsentstehung) des ADHS besagt, dass in einem Neurotransmittersystem im Gehirn ein Ungleichgewicht vorliegt.  Die gängigen Hypnotika, die wir in der Anästhesie benutzen, beeinflussen das GABA-System und das dopaminerge System sowie einen Teil des Gehirns, den wir Formatio reticularis nennen. Die Formatio reticularis ist unter anderem für die Vigilanz, die Wachheit, verantwortlich. Ebenso haben das GABA- und das dopaminerge System Einfluss auf die Vigilanz und die Reaktionsfreudigkeit.

Zur Prämedikation für eine Allgemeinanästhesie - die "Vollnarkose" - verabreichen wir im Allgemeinen Stoffe aus der Klasse der Benzodiazepine - wie zum Beispiel Dormicum oder Tranxillium, die allesamt bei nicht-ADHS-Betroffenen hauptsächlich auf das GABA-System und die Formation reticularis wirken. Hiervon rührt auch der beruhigende und angstlösende Effekt dieser Medikamente. Die Reflexe werden gedämpft und in  hoher Dosierung wirken sie hypnotisch, also schlaffördern, keinesfalls allerdings analgetisch (schmerzlindernd). Zur Analgesie während der Narkose benutzen wir zur Narkoseinduktion hochdosierte Opiodie, wie zum Beispiel das Fentanyl, das Alfentanil oder das Remifentanil. Diese Stoffe besetzen im Gehirn sogenannte Opioidrezeptoren und schalten dadurch beinahe vollständig das Schmerzempfinden aus. Es wurde in der einschlägigen Literatur berichtet, dass in subnarkotischer Dosierung Halluzinationen auftreten können. Ebenfalls berichtet - und aus eigener klinischer Erfahrung mit meinen PatientInnen - wird, dass bei rascher Anflutung (sehr schnelle Injektion) Euphorie und Wärmegefühle auftreten können.

Für die Narkoseerhaltung benutzen wir halogenierte Kohlenwasserstoffe wie zum Beispiel Sevofluran, Isofluran oder auch Halothan. Letzteres ist allerdings mittlerweile sehr umstritten, da es eine schwerwiegende Narkosekomplikation - die maligne Hyperthermie (MH) - auslösen kann. Eine genetische Disposition hierfür wurde noch nicht nachgewiesen, steht aber im Verdacht, die MH zu fördern. Weiterhin kommt das klassische Lachgas zur Narkose zum Einsatz.

Die reine Gasnarkose ist mittlerweile sehr selten geworden, wir verwenden eher das Verfahren der balanced Anaesthesia : eine Mischung aus Gas und intravenös verabreichten Medikamenten.

Eine SONDERFORM der Narkoseführung ist die sogenannte dissoziative Anästhesie: Ein Benzodiazepin (zumeist Midazolam) wird mit Ketamin kombiniert. Ketamin ist ein hochwirksames Analgetikum, das aber ohne die Komponente der Hypnose - durch z.B. Midazolam - zu äußerst unangenehmen Halluzinationen führen kann. Die Patienten sind nicht wach im eigentlichen Sinn, sie empfinden keinen Schmerz, erinnern sich aber nach der Narkose an unangenehme Sinneseindrücke, wie sie hier in diesem Thread auch schon beschrieben worden sind.

Ein ganz anderes Verfahren zur Anästhesie verwenden die zahnärztlichen Kollegen. Die Leitungs - oder Terminalanästhesie bedient sich der Lokalanästhetika vom Amidtyp, wie zum Beispiel Xylocain. Die Amide sind eng mit der Ursprungssubstanz, dem Kokain, verwandt. Sie unterbrechen den schnellen Natriumeinstrom in die Zelle und somit die Schmerzweiterleitung. Kombiniert mit Vasokonstringentien (also Substanzen, die die Blutgefässe engestellen) wie Epinephrin kann eine langanhaltende Analgesie gewährleistet werden.

Soviel zu den gängigen Anästhesieverfahren. Es ist zu vermuten, dass bei Patienten, die das ADHS-Syndrom an den Tag legen, auch diejenigen Areale im Gehirn mit betroffen sind, die die gängigen Hypnotika für die Einleitung einer Vollnarkose einfach gesagt "akzeptieren". Möglicherweise ist die Rezeptorendichte für diese Stoffe im Gehirn so gering, dass ein vielfaches der normalen Dosis notwendig ist, um die Narkose fachgerecht einzuleiten und aufrechtzuerhalten. Weiterhin ist anzunehmen, dass die Verstoffwechselung dieser Substanzen und ihrer Substrate viel zu rasch geschieht, möglicherweise durch einen Defekt in den abbauenden Systemen.

Da viele ADHS-Patienten auch von Problemen mit den Analgetika vom Amidtyp berichten, ist auch anzunehmen, dass auf zellulärer Ebene der Einstrom von Natrium in die Zelle nicht ausreichend unterbrochen werden kann, bzw. möglicherweise die Verstoffwechselung des Analgetikums viel zu rasch abläuft. Ich vermute, dass die "Zahnarztspritze", die einen Zusatz von Epinephrin enthält, wesentlich langsamer nachlässt und auch das Schmerzempfinden für diese Patienten effektiver ausgeschaltet werden kann.

Ich hatte diese Woche einen Patienten mit manifestem ADHS zur Narkoseeinleitung im OP. Von der Prämedikation, die wir verordneten, war kaum Wirkung zu sehen. Auch auf wiederholte Gabe von Midazolam (insgesamt 5 mg, 3 mg davon als rasche Injektion) sprach er kaum an. Er berichtete zwar vom erwarteten "Diesigwerden" im Kopf, war aber knapp 5 Minuten später wacher und ansprechbarer als zuvor. Für die Narkoseeinleitung selbst habe ich knapp 300 Milligramm Propofol verwenden müssen (Dosierung ist normalerweise 2mg pro Kilogramm Körpergewicht. Also bei einem Patienten von 90 Kilogramm müssen 180mg Propofol injiziert werden. Mein Patient wog 85 Kilogramm, keine Drogen- oder Alkoholanamnese). Der Verbrauch von Opioden lag in der Norm für den Eingriff, allerdings musste ich wesentlich mehr Gas verwenden, um die Narkose tief genug zu halten.

Nur ein kleines Beispiel aus meiner Praxis, aber ich finde, es besteht immenser Forschungsbedarf zu diesem Thema.

Jochen

Hallo anyron,

erst einmal vielen Dank für diesen ausgesprochen interessanten Beitrag. Ich bin regelrecht begeistert, zumal ich schon sehr lange über diese Situation nachdenke.

Ich habe dazu ein paar Fragen.

1. Gibt es zu diesem Thema klinsiche Studien? Wenn ja, wo finde ich die?

2. Wenn es keine Studien gibt, wäre es interessant so etwas anzudenken? Wenn ja, wie können wir in Kontakt treten?

3. Wenn das bewiesen wäre, könnte es sein, dass wir hier das erste wirkliche Diagnosekriterium für AD(H)S gefunden haben, welches sich medizinisch nachweisen lässt?

4. Sind dir andere Patientengruppen bekannt, bei denen so etwas vorkommt?

Ich würde dieses Thema wirklich sehr gerne vertiefen und kann mir hier an dieser Stelle eine Zusammenarbeit seitens des Vereins TOKOL e.V. sehr gut vorstellen. Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn wir uns zu diesem Thema austauschen und eventuell darüber nachdenken, was man mit diesem Wissen anfangen kann.

Ich denke, wenn hier ein wissenschaftlicher Beweiß angeführt werden kann, würde das sowohl Veränderungen in der Diagnostik für AD(H)S bedeuten, aber auch eine Umgestaltung oder auch Neudefinierung bei medizinischen Betäubungen für AD(H)S-Patienten.

Ich freue mich auf deine Einschätzung und weiteren Austausch.

Anyron

Hallo allerseits,

soweit ich weiss, existieren keine oder allenfalls wenige klinische Studien in diesem Bereich.  Zum einen hat dies vermutlich den Grund, dass die ADD oder die ADHD nicht nur rein neurobiologisch erklärt werden kann (sie wird in der ICD-10 unter der Gruppe "F" - also psychiatrische Erkrankungen - geführt) und zum anderen .. so traurig das auch ist.. besteht von Seiten der pharmazeutischen Industrie wenig Interesse, eine Krankheit zu erforschen, die kaum Potential zur Vermarktung von Medikamenten bietet. Ganz anders sieht das von psychiatrisch-psychologischer Seite aus.

Die psychometrischen Tests sind recht ausgereift, allerdings sehr aufwändig anzuwenden. ADD und ADHS sind nunmal keine klar definierten Krankheiten oder Störungen, vielmehr sind sie Syndrome - und diese setzen sich aus vielen kleinen Komponenten zusammen. Folglich kann man im Moment auch nicht kausal, sondern nur syndromorientiert behandeln. Siehe die Kombination aus Methylphenidat UND Psychotherapie, die Hand in Hand gehen sollten. Wie sonst sollen ADD und ADHS-betroffene PatientInnen lernen, mit ihrer Erkrankung umzughen.

Persönlich tendiere ich, die PatientInnen nicht zu stigmatisieren (also nicht zu sagen.. haha.. Sie haben ADD oder ADHS .. sondern.. hey, Sie legen Symptome von ADD oder ADHS an den Tag, ABER...), sondern vielmehr Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.  Umso wichtiger ist Psychotherapie, wenn man sich vor Augen hält, dass 10-20% aller mit Methylphenidat behandelten PatientInnen NICHT darauf ansprechen. Eine enorm hohe Versagerquote.. Ritalin (Methylphenidat) ist eben NICHT das Allheilmittel!

Aber auch hier muss man sehr vorsichtig und gründlich vorgehen, um die richtige Form der Psychotherapie zu finden. Unter der Gruppe der ADD - und ADHS-Patienten zeigen sich auffallend viele, die Symptome des Autismus und der schizoiden- und asthenischen Persönlichkeitsstörung an den Tag legen. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass diese Menschen von Klein auf ausgegrenzt werden, weil sie eben "anders" sind als andere Kinder. 

Hier sollte keinesfalls psychoanalytisch (oder tiefenpsychologisch) vorgegangen werden, denn diese sogenannten aufdeckenden Verfahren stoßen diese Patientengruppe in einen Bereich ihrer Psyche vor, den sie ohnehin schon durch jahrelanges Konditionieren von außen regelrecht hassen.

Die sogenannten zudeckenden Verfahren, wie die Verhaltenstherapie, die gezielt darauf gerichtet ist, Verhalten anzutrainieren, das diese PatientInnen davon abhält, weiterhin selbstdestruktives Verhalten an den Tag zu legen und ihnen Strategien an die Hand gibt, ein einigermaßen geregeltes Leben zu führen, sind hier wesentlich effektiver.

Für die häufig vorkommenden Teilleistungsstörungen ist z.B. Ergotherapie ein großes Plus. Wie es sonst in der Forschungslandschaft in Deutschland mit Geldern für die Erforschung einer Krankheit, die rein psychiatrisch klassifiziert wird, ausschaut, brauche ich glaube ich nicht erwähnen.  Zum anderen bin ich skeptisch, ob eine klinische Studie "ADHS, ADD und Anästhesie" so einfach einen Ethikausschuss passieren würde. Man müsste ein riesiges Probandenklientel gezielt anästhesieren, eine Kontrollgruppe einer normalen Narkoseführung unterziehen mit dem Risiko, dass diese PatientInnen während des Eingriffs wach werden oder Schmerzen empfinden. Das finde ich persönlich ethisch nicht vertretbar. Abgesehen von den umfangreichen diagnostischen Voruntersuchungen, um ein ADD oder ADHS VOR der Narkose klinisch zu diagnostizieren - das würde den Rahmen jeder Studie einfach sprengen.

Aber: insgesamt ein interessanter Aspekt.  Ich befürchte aber, dass man klein anfangen müsste - nämlich mit dem Sammeln von Patientendaten. Damit eine Studie überhaupt repräsentativ ist, muss sie sorgfältig designed werden (also erstmal die ganzen Methodika zusammenstellen, eine Fragestellung finden), dann muss die Finanzierung gesichert sein (als Beispiel: meine eigene Doktorarbeit im Bereich Suchtmedizin und Alkoholismus läuft seit 3 Jahren, finanziert von der BfA mit knapp 800 000 Euro und Unmengen von Bürokratie) und schließlich muss das Ganze auch ausgewertet werden. Und dann ist es immer noch nicht veröffentlicht. Also ein Projekt, das sicherlich 5-6 Jahre laufen würde.

Es gibt weitere Patientengruppen, bei denen eine ähnliche Symptomatik bei einer "Vollnarkose" oder einer Leitungsanästhesie vorkommt. Zum einen bei Menschen, die psychiatrische Erkrankungen haben, hier vorrangig aus dem schizophrenen Formenkreis, wo ebenfalls Neurotransmittersysteme betroffen sind, und zum anderen Menschen mit Mißbrauch von Benzodiazepinen, Schmerzmitteln oder Alkohol. Auch der Zustand der abbauenden Organe wie Leber spielen eine große Rolle. Und - wenn auch selten - gibt es non-responder auf die Anästhesiegase. Warum - das weiß keiner.

Mit dem "ADHS-Ausweis" ist das so eine Sache.. ADD und ADHS sind eine derart winzige Nische in der Psychiatrie, dass wohl kaum ein niedergelassener Kollege damit was anfangen kann. Sicher hat er schon davon gehört, aber Behandlungsstrategien werden an den Universitäten nicht gelehrt. Es wurde für die dissoziative Persönlichkeitsstörung erprobt, aber mit wenig Effekt. Diese PatientInnen ("multiple Persönlichkeit") landen nach wie vor in der geschlossenen Abteilung der psychiatrischen Kliniken, wenn ihre vielen Innenpersonen in Konflikt geraten und sie nach außen hin den Anschein der totalen Desorganisation und des Chaos machen...

Aber - auch hier könnte man sicher etwas sinnvolles entwerfen, wenn auch nur mit der winzigen Aussicht, dass die Kollegen das auch richtig interpretieren können.

Sebi

Ich möchte dazu gerne ein paar Sachen anmerken.

ADD ist zunächst mal definitiv rein genetisch, und daraus folgend neurobiologisch bedingt. Wer das bestreitet, egal ob die ICD oder irgendwer sonst, dann deshalb, weil er es nicht besser weiß oder weil er andere Interessen daran hat. Man kann es auch als genetische Abnormalität betrachten, um den Begriff Störung zu umgehen. Den das Einzige was nicht beweißbar sein wird ist, daß unsere Veranlagung zwingend eine Störung oder eine Krankheit ist.

Allerdings ergeben sich als Folgen fehlender Anpassung an unsere Gesellschaft meißt verschiedene psychiatrische Belastungserscheinungen. Und natürlich ist auch die Veranlagung selbst meißt deshalb eine direkte Behinderung, weil unsere Informations- und Gefühlsverarbeitung nicht zur vorhandenen Umwelt passt. Unsere Veranlagungen nach oberflächlichen Auffälligkeiten und Folgeerscheinungen zu definieren, auch wenn es die ICD ist, ist rückständig.

Zum Thema Methylphenidat: niemand von uns betrachtet es als Heilmittel. Sondern es ist für uns eine individuelle Unterstützung und Hilfe, um mit unserer speziellen Informations- und Gefühlsverarbeitung besser leben zu können. Daß das nicht für jeden gleich gut funktioniert, ist klar. Das ergibt sich nicht zuletzt aus der individuellen Lage und Sichtweise.

Ob jemand Psychotherapie benötigt, und wenn ja, welche dann die Beste ist, hängt vermutlich vom Einzelfall ab. Sie hat aber im Grunde nichts zu tun mit der Unterstützung durch Methylphenidat. Die Entscheidung darüber, welche Arten von Unterstützung man wählt, sollte jedem selbst überlassen bleiben. Möglicherweise habe ich Dich hier falsch verstanden, ich wollte in diesen Punkt aber meine Sichtweise darlegen.

Aber wenden wir uns doch wieder dem Medizinischen Schwerpunkt dieses Threads zu:

Du beschreibst sehr gut (anhand des Beispiels der dissoziativen Persönlichkeitsstörung) die mangelhafte Tiefgründigkeit, oder besser die banale Oberflächlichkeit, mit der oft behandelt wird. Diese Oberflächlichkeit ist im Falle von klinischen Betäubungen für uns ADS-Leuten möglicherweise gefährlich.

Was ich sehr gut finde, ist, daß Du uns direkt sagst, warum kein Interesse an größeren Forschungsprojekten besteht. Und wir sind uns einig, daß man möglicherweise trotzdem einige sinvolle Neuerungen in die Anästhesie einbringen könnte.

Wir haben doch schon mal, jenseits von allen Massenuntersuchungen, ein Phänomen festgestellt; daß ADD-Patienten zumindest häufiger weniger oder allgemein geringer auf die Betäubungen ansprechen. Allein wenn alle praktizierenden Anästhesisten darüber bescheid wüssten, wäre das gut.

Wenn jetzt noch dazu erreicht werden könnte, daß vor jeder klinischen Betäubung ein mögliches ADD (jenseits von jeder ICD-Festlegung) abgeklärt und diesem möglichen Umstand Rechnung getragen wird, dann wäre das schon ein echter Fortschritt. Wie die Möglichkeiten sind, allgemein auf Probleme verändertem Ansprechens auf Betäubungen zu begegnen, ist doch sicher in der Anästhesie schon bekannt? Ob die ganze Fachwelt so aufgeschlossen und fortschrittlich ist wie Du, da bin ich skeptisch. Aber vielleicht können wir wenigstens dieses Stückchen Vernunft und Menschlichkeit Beitragen.

Anhand dieser Umfrage bei uns im Forum, denke ich das besonders hier ein imenser Klärungsbedarf besteht, abgesehen von der Sicherheit der Patienten mit AD(H)S könnte man dieses nun weiterspinnen und eventuell tatsächlich auf ein Medizinisches Diagnosekriterium stoßen, welches in der Forschung der AD(H)S ein weiterer Meilenstein sein könnte.

Grundsätzlich empfehle ich aber, behandelnde Ärzte unbedingt auf den Zustand der vorhandenen AD(H)S hinzuweißen um ggfs. tatsächlichem Aufwachen und den eventuell draus resultierenden Traumata entgegen zu wirken.

 

ADHS und Beziehungen

Ich möchte Ihnen noch eine Geschichte erzählen, die zweier Eheleute, die bei mir an einer Paarmediation teilgenommen haben. Ich lernte die Ehefrau in einem Forum kennen, und wir unterhielten uns über ADS im Allgemeinen. Sie war der klassische Hypo-Typ und hatte in ihrer Kindheit viele Dinge erlebt, die sie nur schwer bis gar nicht verarbeit hatte. Durch die Hypoaktivität hat sie im Grunde alles in sich hineingefressen und war nicht in der Lage, über Ihre Probleme und Ängste zu sprechen.

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ADHS und Emotionale Intelligenz

Wir wissen, dass jeder sein AD(H)S subjektiv anders empfindet. Immer spielen die äußeren Umstände eine tragende Rolle in der Entwicklung eines AD(H)Slers. Stimmen die Umstände und das Verständnis der Familie und der Bezugspersonen, kann ein AD(H)Sler oft sehr gut mit seiner Verhaltensweise umgehen und daran reifen. Eines ist wohl bei allen Betroffenen gleichermaßen vorhanden: eine sehr stark ausgeprägte Sensibilität, die ich an dieser Stelle mit der Definition „Emotionale Intelligenz“ beschreiben möchte.

Daniel Goleman prägte mit seinem Buch "Emotionale Intelligenz" einen völlig neuen Begriff. Plötzlich schien neben dem "IQ" auch noch der "EQ" (Emotionaler Quotient) eine Rolle zu spielen - ja mehr noch: Man fand heraus, dass Menschen über ganz verschiedene Intelligenzen verfügen.

Lange Zeit galt der Intelligenzquotient (IQ) als der Maßstab für Erfolg. Nach neuesten Erkenntnissen ist aber die emotionale Intelligenz - der EQ - eines Menschen viel ausschlaggebender für seinen persönlichen und beruflichen Erfolg als der IQ. Mit emotionaler Intelligenz werden eine ganze Reihe von Fähigkeiten und Kompetenzen beschrieben, wie z.B. Mitgefühl, Kommunikationsfähigkeit, Menschlichkeit, Takt, Höflichkeit u.ä. Johann Wolfgang von Goethe sprach von "Herzensbildung".

Das besondere an der emotionalen Intelligenz ist, dass es dabei sowohl um den Umgang mit sich selbst geht, als auch um den mit anderen Menschen. Emotionale Intelligenz beschreibt also das Selbstmanagement und die Selbsterfahrung auf der einen Seite und Kompetenzen und Fähigkeiten im Umgang mit anderen Menschen auf der anderen.

Elemente der emotionalen Intelligenz

FÜR DIE EMOTIONALE INTELLIGENZ SIND VOR ALLEM FOLGENDEN KOMPETENZEN ENTSCHEIDEND:

Selbstbewusstheit - Gemeint ist die realistische Einschätzung der eigenen Persönlichkeit, also das Erkennen und Verstehen der eigenen Gefühle, Bedürfnisse, Motive und Ziele, aber auch das Bewusstsein über die persönlichen Stärken und Schwächen. Es geht darum, sich selbst gut zu kennen, um einschätzen zu können, wie man selbst in bestimmten Situationen reagiert, was man braucht und wo man noch an sich selbst arbeiten muss.

Selbststeuerung - Als Selbststeuerung wird die Fähigkeit bezeichnet, die eigenen Gefühle und Stimmungen durch einen inneren Dialog zu beeinflussen und zu steuern. Mit dieser Fähigkeit sind wir unseren Gefühlen nicht mehr nur einfach ausgeliefert, sondern können sie konstruktiv beeinflussen. Ein Beispiel: Wenn uns etwas wütend macht, können wir uns durch unseren inneren Dialog selbst beruhigen und können dann viel angemessener reagieren, als wenn wir nicht in Lage sind, uns selbst zu steuern.

Motivation - Sich selbst motivieren zu können heißt, immer wieder Leistungsbereitschaft und Begeisterungsfähigkeit aus sich selbst heraus entwickeln zu können. Diese Fähigkeit ist besonders hilfreich in Phasen, in denen ein Projekt schwierig wird oder wenn die Dinge anders laufen als geplant. Wer sich selbst motivieren kann, findet immer wieder Kraft zum Weitermachen und verfügt auch über eine höhere Frustrationstoleranz, also dem Vermögen, Frust auszuhalten und trotzdem weiterzumachen.

Empathie - Empathie heißt Einfühlungsvermögen. Gemeint ist damit das Vermögen, sich in die Gefühle und Sichtweisen anderer Menschen hineinversetzen zu können und angemessen darauf zu reagieren. Es geht darum, Mitmenschen in ihrem Sein wahrzunehmen und zu akzeptieren. Dabei heißt akzeptieren nicht automatisch gutheißen. Andere Menschen zu akzeptieren, heißt ihnen mit Respekt entgegenzutreten und Verständnis für ihr Tun und Denken zu haben.

Soziale Kompetenz - Unter sozialer Kompetenz versteht man z.B. die Fähigkeit Kontakte und Beziehungen zu anderen Menschen zu knüpfen und solche Beziehungen auch dauerhaft aufrechterhalten zu können. Gemeint ist also ein gutes Beziehungs- und Konfliktmanagement, aber auch Führungsqualitäten oder das Vermögen, funktionierende Teams zu bilden und zu leiten.

Kommunikationsfähigkeit - Eine gute Kommunikationsfähigkeit ist unerlässlich für die emotionale Intelligenz. Gemeint sind damit zwei Dinge: einerseits die Fähigkeit, sich klar und verständlich auszudrücken und somit sein Anliegen deutlich und transparent zu übermitteln; andererseits ist damit die Fähigkeit gemeint, anderen Menschen aktiv und aufmerksam zuhören zu können, und das, was sie sagen, zu verstehen und einzuordnen.

Bei AD(H)Slern ist die emotionale Intelligenz anlagemäßig extrem ausgeprägt aber auch gestört. Sie kann oft nicht eingesetzt werden, zum einen durch die Konzentrationsschwäche und durch Verletzungen in der Vergangenheit, die die Betroffenen daran hindert, ihrem Gegenüber richtig zuzuhören, zu vertrauen und zu glauben, dass sie verstanden werden, zum anderen durch die Tatsache sich in Problemsituationen nicht mitzuteilen zu können. Das löst eine innere Zerrissenheit aus, die den Betroffenen dann zu oft impulsiven Handlungen veranlasst, die von seinem Umfeld nur schwer nachvollzogen werden können. SELBSTSCHUTZ

Kein AD(H)Sler kommt mit Depressionen oder anderen Komorbiditäten auf die Welt. Alle Probleme und Krankheitsbilder entwickeln sich im Laufe des Lebens eines jeden Betroffenen. Das heißt, dass ADS/ADHS keine Krankheit ist, sondern eine nicht berücksichtigte emotionale Intelligenz, die sich mit aller Macht (Impulsivität, Aggressionen, Selbstzweifel, Depressionen und andere Kormobiditäten) ein Ventil sucht, welches den AD(H)Sler schlussendlich krank machen kann.

Dies soll nicht als Erklärung oder Entschuldigung dienen. Aber würde man berücksichtigen, dass bei einem AD(H)Sler die emotionale Intelligenz höher, ausgeprägter oder auch empfindlicher als bei nicht Betroffenen ist, dann wäre hier sicher ein Schlüssel verborgen, der zu Erleichterung der AD(H)S-Symptome beitragen könnte.

 

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