Leistungen von Kindern mit einer Störung der Aufmerksamkeit im HAWIK-IV

Zusammenfassung:

Gegenstand der vorliegenden Arbeit waren die Leistungen im HAWIK-IV von 433 Kindern und Jugendlichen mit AD(H)S. Untersucht wurden zudem die Abhängigkeit der Testergebnisse von komorbiden Störungen und die Spezifität gegenüber anderen Psychopathologien anhand von Teilgruppen. Diese wurden durch Ausschluss von Personen mit Komorbiditäten auf (a) der ersten, (b) der zweiten und (c) der ersten und/oder der zweiten Achse des Multiaxialen Klassifikationsschemas für psychische Störungen des Kindes- und Jugendalters gebildet. Zur Prüfung der Spezifität des AD(H)S-Profils gegenüber dem Profil anderer psychischer Störungen wurde die komorbiditätsfreie Teilgruppe  zudem mit einer Gruppe von Kindern mit einer Angst-oder emotionalen Störung verglichen. Wie erwartet zeigte sich eine signifikante Schwäche in der Arbeitsgeschwindigkeit sowohl in der Gesamtstichprobe aller AD(H)S-Kinder als auch in den um komorbide Störungen bereinigten Teilstichproben. Auch im Bereich des Arbeitsgedächtnisses lag ein Defizit vor, das jedoch in der Teilgruppe ohne Komorbiditäten nicht mehr nachweisbar war. Das Profil dieser Gruppe unterschied sich nicht signifikant von dem Profil der klinischen Kontrollgruppe. Die Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass AD(H)S mit Defiziten in der Verarbeitungsgeschwindigkeit assoziiert ist. Das Arbeitsgedächtnis scheint nur bei Vorliegen komorbider Störungen ein signifikantes Defizit darzustellen

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