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ADHS Studien
Intellektuelle Fähigkeiten bei Jugendlichen mit früher ADHS-Diagnose
Zusammenfassung:
Fragestellung: Die vorliegende Analyse im Rahmen einer Nachuntersuchung von 16–22jährigen Jugendlichen undj ungen Erwachsenen, die als Kinder aufgrund einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung multimodal behandelt worden waren, untersucht den Zusammenhang zwischen aktueller Intelligenzleistung und der aktuellen ADHS-Symptomatik, komorbider Symptomatik und bisher durchgeführter medikamentöser Therapie. Es soll der Frage nachgegangen werden, ob bei einer Längsschnittstudie die aktuelle ADHS-Symptomatik oder auch komorbide Symptomatik der ehemaligen Patienten negativ mit der aktuell gezeigten Intelligenzleistung korreliert und ob sich Unterschiede durch die Behandlung von früherer Medikation mit Methylphenidat ergeben.
Methodik: In der 8.5-Jahres Katamnese wurden die aktuelle Intelligenzleistung bei 61 Jugendlichen mittels des K-TIM und Verhaltensauffälligkeiten im Urteil der Eltern und der ehemaligen Patienten anhand von stan dardisierten Fragebogen und eines halbstrukturierten Interviews erhoben. Die Berechnungen erfolgten über t-Tests sowie Produkt-Moment-Korrelationen und multiple Regressionsanalysen.
Ergebnisse: Es zeigten sich keine wesentlichen Zusammenhänge zwischen medikamentöser Therapie in der Vorgeschichte und aktueller Intelligenzleistung. Es konnten auch keine Zusammenhänge zwischen Intelligenzleistung und aktueller ADHS- und komorbider Symptomatik im Selbst- und Fremdurteil mittels Fragebogen festgestellt werden. Allerdings zeigte sich, dass die Jugendlichen mit schwächeren Intelligenzleistungen im Leistungsverhalten in der Testsituation auffälliger beurteilt wurden. Zudem konnte ein Zusammenhang mit der klinischen Gesamtbeurteilung des expansiven Verhaltens in der Familie und der Schule und der Intelligenz nachgewiesen werden.
Schlussfolgerungen: Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, bei denen als Kinder eine ADHS diagnostiziert wurde, zeigen sich nur geringe Zusammenhänge zwischen der aktuellen Restsymptomatik und der aktuellen Intelligenzleistung.
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