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ADHS Studien
Begutachtung der Aufmerksamkeitsdefizit- /Hyperaktivitätsstörung bei Erwachsenen
Zusammenfassung
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) stellt eine ernstzunehmende Erkrankung dar, die im Kindes- und Jugendalter mit Beeinträchtigungen einhergeht, die für den Prozess der sozialen Adaptation und damit für die Entwicklung der sozialen Kompetenzen von erheblicher Bedeutung ist. Unbehandelt führt diese in einem hohen Prozentsatz bis in das Erwachsenenalter hinein zu Störungen, die sich schwerwiegend in allen Lebensbereichen auswirken. Es ist daher sinnvoll und notwendig, dass eine adäquate medikamentöse Behandlung, möglichst im Kindes- und Jugendalter und auch im Erwachsenenalter, durchgeführt wird. Bei ADHS-Betroffenen im Erwachsenenalter ergeben sich aufgrund der persistierenden Störung vielfältige Probleme bei der Begutachtung im Straf-, Sozial- und Zivilrecht, im Beamten- und Schwerbehindertenrecht, im Straßenverkehrsrecht und im Rahmen der Wehrpflicht. Sie resultieren aus den Kernsymptomen der ADHS wie Unaufmerksamkeit, Überaktivität und Impulsivität, aber auch ganz besonders aus den vielfältigen Komorbiditäten.
Persönlichkeitsmerkmale erwachsener ADHS-Patienten : Veränderungen unter der Behandlung mit Methylphenidat
Zusammenfassung
Bisher ist nur wenig über Zusammenhänge zwischen der Klinik der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung und der Persönlichkeitsstruktur Betroffener bekannt. Hauptziel unserer Studie war es, Einzelheiten über die nicht krankhaften Persönlichkeitseigenschaften von ADHS-Patienten zu erlangen und Veränderungen in diesen Merkmalen unter erfolgreicher Einstellung mit dem Standardtherapeutikum (MPH) darzustellen. Hierzu wurden 24 ambulante ADHS-Patienten mit Hilfe fünf verschiedener standardisierter Persönlichkeitstests vor und nach medikamentöser Einstellung untersucht. Unsere zuvor aufgestellte Hypothese, dass sich neben der klinischen Symptomatik auch die Ausprägung bestimmter Persönlichkeitsmerkmale positiv ändert, ließ sich im Prinzip bestätigen. Von zusätzlichen vermutlich indirekten Einflüssen von MPH auf einzelne Persönlichkeitseigenschaften ist auszugehen.
Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und Straßenverkehr
Zusammenfassung
Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) besteht bei ca. einem Drittel der Betroffenen auch noch in der Adoleszenz und im jungen Erwachsenenalter fort. Relevante Auswirkungen der Störung können die weiterhin bestehende Unaufmerksamkeit, Konzentrationsschwäche und auch gesteigertes impulsives Verhalten im Straßenverkehr sein: Jugendliche und junge Erwachsene mit ADHS verursachen im Vergleich zu Gleichaltrigen insgesamt mehr als doppelt so häufig Verkehrsunfälle mit Kraftfahrzeugen. In dieser Übersichtsarbeit soll ein kurzer Abriss der rechtlichen Situation und der aktuellen Studienlage zum Fahrverhalten von jungen Menschen mit ADHS gegeben werden. Stimulanzien gehören nach der Straßenverkehrsordnung (StVO) zu den verbotenen Rauschmitteln, verbessern aber nach heutiger Studienlage die Fahrleistung von ADHS-Patienten signifikant. Für Atomoxetin, das als nicht BtM-rezeptpflichtiges Arzneimittel problemlos gegeben werden kann, da es nicht in der StVO aufgeführt ist, sind die Forschungsergebnisse noch nicht so eindeutig. Die Psychoedukation jugendlicher ADHS Betroffener bezüglich ihres erhöhten Risikos im Straßenverkehr, Verhaltensempfehlungen und Aufklärung über die rechtliche Lage werden in der klinischen Praxis oft vernachlässigt. Unter dem Gesichtspunkt der Prävention ist eine Beratung aber angesichts der hohen Zahlen der Verkehrstoten in dieser Altersgruppe von höchster Relevanz.
Ereignis- und bewegungskorrelierte evozierte Potentiale und kognitive Leistung bei der ADHS im Erwachsenenalter
Zusammenfassung
In der vorliegenden Studie wurde die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Erwachsenenalter in bezug auf die Symptomatik, neuropsychologische Leistungen und neurophysiologische Maße untersucht. Mit den klinischen Skalen wurden die Symptome der ADHS, Angst- sowie depressive Symptome erfasst. Mithilfe von Symptomskalen wurden die Ausprägungen der Symptome untersucht und die Diagnose wurde sichergestellt. Die neuropsychologischen Leistungen wurden bei den Erwachsenen mit ADHS untersucht, aufgrund der Annahme, dass bei ihnen paralle Defizite wie bei den Kindern mit ADHS vorliegen.
ADHS im Erwachsenenalter - Die verborgene Störung
Zusammenfassung
Das Forschungsprojekt - ADHS im Erwachsenenalter, die verborgene Störung - untersucht in drei Einzelstudien die Konzentrationsleistung, die möglichen Auswirkungen auf das Befinden und die Selbsteinschätzung erwachsener Menschen mit ADHS. Die Bezeichnung Aufmerksamkeits-Defizitsstörung kann leicht zu Missverständnissen und Fehlfolgerungen führen, was die Ausprägung und Komplizität der Störung anbetrifft. Daher bedingt die Auseinandersetzung mit der ADHS eingehende theoretische Kenntnisse über diese Störung, welche zu Beginn dieser Arbeit beschrieben werden.
Genetische Befunde bei der Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS)
Zusammenfassung
Die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist mit einer Prävalenz von 3-7% eine häufige kinder- und jugendpsychiatrische Störung. Auf der Basis formalgenetischer Studien ergibt sich eine Heritabilitätsschätzung von 60-80% für ADHS mit einem ca. 5-fach erhöhten Risiko für erstgradige Verwandte von Betroffenen. Bislang vier Genomscans lieferten potentiell relevante chromosomale Regionen, insbesondere den einheitlichen Kopplungsbefund auf 5p13. Aus einer Vielzahl von Assoziationsstudien zu Kandidatengenen deuten aktuelle Metaanalysen auf die Relevanz der Gene der dopaminergen Rezeptoren DRD4 und DRD5 sowie des serotonergen Rezeptors HTR1B und des Synaptosomal Assoziierten Proteins (SNAP-25). In Tiermodellen liegen vorwiegend Paradigmen für Hyperaktivität vor; diese sind in knockout- und Quantitative Trait Loci (QTL) Designs mit viel versprechenden Ergebnissen zum dopaminergen System untersucht worden. Es ist davon auszugehen, dass erst das Zusammenwirken verschiedener Gen-Varianten mit jeweils moderatem bis hin zu kleinem Effekt den Phänotyp ADHS bedingen (Oligo-/ Polygenie) und bei verschiedenen Betroffenen unterschiedliche Kombinationen von prädisponierenden Gen-Polymorphismen zu ADHS führen können. Entsprechend sind für molekulargenetische Studien große Fallzahlen notwendig und die bisherigen Befunde als vorläufig zu interpretieren. Zukunftsweisend für die molekulargenetische Aufklärung von ADHS sind SNP-basierte Genomscans, mit denen 10 000-1 000 000 einzelne Polymorphismen (SNPs) gleichzeitig untersucht werden können. Tiermodelle liefern Hinweise auf die Funktion relevanter Kandidatengene und tragen zur Erweiterung der bislang teilweise widersprüchlichen Kenntnisse zur Neurobiologie des ADHS bei.