Intelligenzminderung und ADHS

Zusammenfassung:

Hyperkinetische Störungen (HKS) sind ebenso wie die Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) durch die drei Kernsymptome Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit und Impulsivität gekennzeichnet. Doch diese drei Symptome kommen auch bei anderen psychischen Störungen sowie bei Menschen mit einer Intelligenzminderung vor. Insbesondere Kinder mit einer unterdurchschnittlichen Intelligenz weisen wesentlich höhere Prävalenzraten für diese ADHS-Symptome auf, die zwischen 8.7 % alleine für die Hyperaktivität (Emerson, 2003) und 14.8 % für irgendeine Form von ADHS (Dekker & Koot, 2003) liegen. Aber nur wenige spezielle Studien existieren bezüglich ADHS bei Kindern mit einer Intelligenzminderung. Trotz einiger Gemeinsamkeiten auf der Symptomebene gibt es viele Unterschiede zwischen ADHS und Intelligenzminderung. Dennoch liegen nicht wenige Studien zur Psychopharmakotherapie bei intelligenzgeminderten Kindern mit und ohne zusätzliche ADHS-Symptomatik vor. Mit einigen Einschränkungen, die in der Therapie unbedingt beachtet werden müssen, profitieren auch hyperkinetische, unaufmerksame und impulsive intelligenzgeminderte Kinder von einer Therapie mit Stimulanzien. Zu diesen Limitierungen zählt, dass intelligenzgeminderte Kinder einerseits weniger gut auf Psychopharmaka ansprechen, andererseits aber schneller und oft ausgeprägtere Nebenwirkungen aufweisen (Thomson, Maltzeos, Paliokosta & Xenitidis, 2009)

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Intellektuelle Fähigkeiten bei Jugendlichen mit früher ADHS-Diagnose

Zusammenfassung:

Fragestellung: Die vorliegende Analyse im Rahmen einer Nachuntersuchung von 16–22jährigen Jugendlichen undj ungen Erwachsenen, die als Kinder aufgrund einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung multimodal behandelt worden waren, untersucht den Zusammenhang zwischen aktueller Intelligenzleistung und der aktuellen ADHS-Symptomatik, komorbider Symptomatik und bisher durchgeführter medikamentöser Therapie. Es soll der Frage nachgegangen werden, ob bei einer Längsschnittstudie die aktuelle ADHS-Symptomatik oder auch komorbide Symptomatik der ehemaligen Patienten negativ mit der aktuell gezeigten Intelligenzleistung korreliert und ob sich Unterschiede durch die Behandlung von früherer Medikation mit Methylphenidat ergeben.
Methodik: In der 8.5-Jahres Katamnese wurden die aktuelle Intelligenzleistung bei 61 Jugendlichen mittels des K-TIM und Verhaltensauffälligkeiten im  Urteil  der  Eltern  und  der  ehemaligen  Patienten  anhand  von  stan dardisierten  Fragebogen  und  eines  halbstrukturierten  Interviews erhoben. Die Berechnungen erfolgten über t-Tests sowie Produkt-Moment-Korrelationen und multiple Regressionsanalysen.
Ergebnisse: Es zeigten sich keine wesentlichen Zusammenhänge zwischen medikamentöser Therapie in der Vorgeschichte und aktueller Intelligenzleistung. Es konnten auch keine Zusammenhänge zwischen Intelligenzleistung und aktueller ADHS- und komorbider Symptomatik im Selbst- und Fremdurteil mittels Fragebogen festgestellt werden. Allerdings zeigte sich, dass die Jugendlichen mit schwächeren Intelligenzleistungen im Leistungsverhalten in der Testsituation auffälliger beurteilt wurden. Zudem konnte ein Zusammenhang mit der klinischen Gesamtbeurteilung des expansiven Verhaltens in der Familie und der Schule und der Intelligenz nachgewiesen werden.
Schlussfolgerungen: Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, bei denen als Kinder eine ADHS diagnostiziert wurde, zeigen sich nur geringe Zusammenhänge zwischen der aktuellen Restsymptomatik und der aktuellen Intelligenzleistung.

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Gesundheitsökonomie der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung in Deutschland - Teil 1

Zusammenfassung:

Am 29. Mai 2008 stellte die Vertragswerkstatt der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) ein Konzept für ein flächendeckendes qualitätsgesichertes Versorgungsangebot für Kinder und Jugendliche mit ADHS vor, das sich ausdrücklich an aktuellen Leitlinien [1, 2] orientiert, einen Fallkoordinator und die verpflichtende Zusammenarbeit von Ärzten und Psychotherapeuten in regionalen ADHS-Teams und Qualitätszirkeln (gegebenenfalls unter Einschluss von Ergotherapeuten) vorsieht, besonderen Wert auf Diagnostik und Differenzialdiagnostik legt und einen streng kontrollierten Medikamenteneinsatz beinhaltet. Zusätzlich bietet der ADHS-Vertrag den teilnehmenden Leistungserbringern eine „Motivation, die sehr zeitaufwendigen Leistungen bei diesen Patienten zu erbringen, durch zusätzliches extrabudgetäres Honorar und durch Verzicht auf Wirtschaftlichkeitsprüfungen wegen der Verordnung von Medikamenten und Heilmitteln im Rahmen des Vertrages“ [3]. Für Baden-Württemberg wurde darauf basierend am 09. Februar 2009 ein Vertrag zur qualitätsgesicherten Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit ADHS zwischen den Kassenärztlichen Vereinigungen und einem großen Kassenverband abgeschlossen

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Früh beginnende bioplare Störungen - ADHS oder Störung der Affektregulation?

Zusammenfassung:

Die Arbeit gibt einen Überblick über die Hintergründe der Kontroverse und leitet daraus konkrete Schlussfolgerungen für die klinische Praxis ab. Bei der Diagnostik früher bipolarer Störungen ist vorrangig auf das Auftreten von abgrenzbaren Episoden mit eindeutigen Stimmungsänderungen und Veränderungen von Verhalten und Kognitionzu achten. Das Mischbild aus ADHS und begleitender affektiver Dysregulation sollte nicht im Sinne einer beginnenden bipolaren Störung interpretiert werden, bedarf aber
stärkerer Beachtung, insbesondere bei der Entwicklung geeigneter psycho- und pharmakotherapeutischer Ansätze. Erläutert werden zudem Gemeinsamkeiten und Unterschiede von bipolaren Störungen mit Schizophrenie, Depression, ADHS, Borderline-Persönlichkeitsstörung und Substanzmissbrauch

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Evaluation des neuropsychologischen Gruppenprogramms ATTENTIONER

Zusammenfassung:

Das neuropsychologische Gruppentraining ATTENTIONER zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Aufmerksamkeitsstörungen ermöglicht die gezielte Therapie der Aufmerksamkeitssteuerung. Die vorliegende Studie untersucht an einer Stichprobe von N= 17 Jungen und Mädchen im Alter von sieben bis 13 Jahren, die am ATTENTIONER-Training teilgenommen haben, mittels der TAP Veränderungen in der Aufmerksamkeitssteuerung (Geteilte Aufmerksamkeit und Go/Nogo 1/2) in einem Pr-Pr-Post Design. Neben Verbesserungen in der parallelen Reizverarbeitung konnte insbesondere die Inhibitionsfähigkeit der Kinder deutlich gesteigert werden. Dies ist von besonderer Bedeutung für die Rolle impulsiven Verhaltens etwa bei Stçrungen des Sozialverhaltens

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Entwicklungspsychopathologie der ADHS

Zusammenfassung:

Galt die ADHS vor einigen Jahren noch als eine Erkrankung des Kindes- und Jugendalters, so versteht man heute darunter ein Störungsbild über die Lebensspanne. Mit Beginn im Vorschulalter divergieren die Symptome in Abhängigkeit des Alters. Daraus lässt sich ein Modell ableiten, welches diese Veränderungen (Komorbiditäten, Alltagsbeeinträchtigungen) auf der Zeitachse dokumentiert und mit den jeweils gültigen diagnostischen Kriterien in Verbindung bringt. Ausgehend von einer genetischen Prädisposition und einer neurobiologischen Dysregulation sind Faktoren festzustellen, die über die Lebensspanne andauern, sich altersspezifisch verändern oder nur für einen bestimmten Entwicklungsabschnitt gültig sind. Es wird deutlich, dass das Vorschulalter und der Übergang in das Erwachsenenalter die Phasen darstellen, in denen sich die meisten qualitativen Veränderungen feststellen lassen. Dies hat Implikationen für die klinische Praxis, indem diese Veränderungen zu Zwecken der Prävention, des diagnostischen Prozesses und der Therapieplanung herangezogen werden können und somit sowohl dem Anwender eine Hilfestellung bieten, aber auch als Ausgangspunkt für weitere Studien herangezogen werden können.

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